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Full text of "Versuch einer geognostisch-botanischen Darstellung der Flora der Vorwelt"

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VERSUCH 



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GEOGNOSTISCH - BOTANISCHEN DARSTELLUNG 



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FLORA DER V O R W E L T. 



VOM 



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GRAFEN KASPAR STERNBERG. 



LEIPZIG UND PRAG, 

IN KOMMISSION IM DEUTSCHEN MUSEUM. 
IN LEIPZIG BEI FR. FLEISCHER. 



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Die YersteiueniDgeii sind die sprechendsten i glaub würdigsten, nntrügUchsien Urknnden ond Zeugen 
far jene grossen Elrdumwälsungen^ so wie für die frühesten Tliier- und Pflanzenwelten. 

Leonhardy Kopp und Gärtners Propädeutik, pag. 1974 



762202 



« . . ' 



Versuch 

einer geognostisch-botanischen Darstellung 

■ 

der Flora der Vorwelt. 



xJie üeberreste einer untergegangenen Yorwelt konnten zwar von den Naturforschern aller Natio- 
nen und Zeitalter nicht ganz übersehen -werden , da sie , über den ganzen Erdball verbreitet , sich 
allenthalben dem Auge des Forschers darbieten ; doch -wurden sie , als zu keinem besondem Zwecke 
dienlich, -wenig beachtet. 

Griechen und Römer machten, von Yersteinerungen Er-wähnung; aus dem Pflanzenreich vnir« 
den höchstens die Carpolithen einiger Aufmerksamkeit gcwürdiget^ da man ihnen , oft bloss 
der äusseren Gestalt nach, arzneyjiiche Kräfte zuschrieb. 

Im i6ten Jahrhundert -wurde die Naturwissenschaft bereits mit Eifer getrieben, allein in die« 
i^em Gebiete herrschten noch die sonderbarsten Yorurtheile, die es den Gelehrten zwar leicht, 
den Wissenschaften aber sehr schvrer machten, von dem -wahren Zustande der Dinge Kunde zu 
geben. Balthasar Klein -war einer der ersten in Deutschland, der auf die Entstehung der 
Stein- oder Braunkohle aus Holz aufhxerksam virurde; er übersendete einen Abdruck an Mathiol, 
der , vrie er meinte , auf einer Seite in Stein (in armeniacum lapidem) iibergegangen seye , auf der 
andern aber aufsitzende Kohle zeige« Mathiol freute sich darüber gar sehr, und da um eben 
diese Zeit in den Joachimsthaler Bergwerken i5o Klafter tief in einem Stollen ein ganzer verstei- 
nerter Baum gefunden worden war, dessen Rinde noch Spuren des Holzes zeigte: so versicherte 
IVfathiol, die Sache sey ihm nun voUkonoimen klar, dass Steine in Kohle, -wie Holz in Steine, 
übergingen, je nach dem sie mit Kohlen- oder Steinsaft, die in der Natur vorhanden seyen, in 
Berührung kämen, ') Ganz in diesem Sinne schreibet er auch an Aldrovandi, dass die Steine, 
die ihrer Natur nach nie brennen, dennoch, -wenn sie mit einem bituminösen Saft ausgefuUet wür- 
den, wie der Gagat, gleich dem Holze Flammen gäben, und zu Asche -würden, wie man dieses 



i) Math. epiaU edit. JBauh. 5. p. i42. — yon diesem Scuim^ der in Joachimsthal 
unter der Benennung SündJ luthbaum bekannt istj befinden sich noch einige Reste zwischen dem 
Hieronymus* und Fiedler ^Gange^ die 66 LacJiter söhlig von einander abstehen. Die ebensöh^ 
lige Entfernung von diesem Punkt bis zu dem Mundloch des Barbarabrillen - Stollen beträgt nach 
der gangweisen Aufstreckung i554 Lachier^ die Verticalhbhe zu Tag 160 Lachtern 

Das Holzy dessen Fasern noch . erkennbar sind ^ ist in Homstein übergegangen^ schwarz 
ijon Farbe y mit Adern von Kalkspath durchsetzt ^ und inff^acke {Putzen '^ ff acke)^ in der Trün^ 
mer von Porphyr vorkommen ^ eingehüllt. Ob Mathiol diese Um/iüllung von fFacke nicht für die 
Baumrinde angesehen habe^ wollen wir dahin gestellt seyn lassen. Das fossile Palmholz ^ das 
Faujas de SÜ Fond auf dem Berge Montecchio maggiore bey Ficenza angeblich in 
vulkanischem lii^ geßmden j und in den Ann. du Mus. 2\ IX. p. 588. besehrieben hatj scheint 
in der Farbe y den durchsetzenden Xälkadern und dem Vorkommen nach^ mit dem JoaMmetha^ 
ler Ba^me viel Aehnüchkeit z/s haben. Die nicht weit von Jenem Paknholz gefundenen Bäume 
mit schuppiger Binde y die der Ferfaseerßir baumartige Polypodieh haliy gehören wahrscheim^ 



in Nicdcriand täglich sehen könne, wo aus Mangel des Holzes diese Steine zur Unterhaltung des 
Heerdes LenuUt würden. *) 

Aldrovandi selbst hat mehrere Al)l)ildungcn geliefert, die er fiir Abdrücke von Nadelholz- 
arten gehalten zu haben scheinet, denen er aus diesem Grunde den Namen Peucites beilegte; 
allein, nach der Beschreibung zu urtlieilen, waren es wolil Korallcngcwächse. 

Ueberhaupt ist alles, was er über diese Abbildungen sagt, so unbestimmt vorgetragen, dass 
man im Zweifel bleibt, ob sie nach vorliegenden Exemplaren, oder bloss aus dem Gedächtniss ent- 
worfen wurden. ') 

• Dieser Meinung ungeachtet, die sich darauf gründete, dass alles ^ was auf der Welt vorhan- 
den ist, auch mit der Welt geschaflen wurde, erlaubten jsich .doch Klein, und einige gleichzei- 
tige Naturforscher, die Carpofithen und'Pflanzenäbdrückc als Bürger eiufer früheren Vegein- 
tion anzusprechen; andere hingegen, wie Valentin, hielten sie für den Rückstand des durch 
unterirdisches Feuer ausgeschiedenen Steinöls. *) . ' . 

Als nun Scheuchzer mit seinem herbario diluviano auftrat, die Pflanzenabdrücke als 
Zeugender Sündfluth aufrief, und sie nach Zeitperioden in drcy Epochen, vorsündfluthige, sünd- 
fluthige und nachsündfluthige Abdrücke, eiatlieilte, entstand ^ine neue Epoche in Deutschland. 

Schlesien, Sachsen, Hessen liessen nun auch ihre Zeugen der Sündfluth auftreten, woran die 
Altgläubigen sehr grossen Aergcr nahmen, und im Geiste des Jahrhunderts diese Neuerungen 
verdammten. 

So erklärt Beutingcr in seiner Sylva subtcrranea: „Weil dieser Naturforscher ange- 

,^ fahrte Meinungen und Rationes theils atheistisch theils lächerlich und ungegründet sind, kann 

*„man denenselben keinesw^g^ fieipflicht geben. • Dass die SteiqkoUciA nichts anders, als in der 

„Sündfluth uütergegangene Wälder, und unter der Erde vermoderte Holzklötze seyn sollen, ist 

„eine sehr lächerliche und* kindische Raison, dadurch diese guten Leute an Tag geben ^ da» sie 

„wenig Bergwerke gesehen, viel weniger aber unter die Erde gekommen sind, and die mineras 

'„beschaut haben, denn ihre Rationes und Motiven h:^ben ganz keinen Grund noch Verstand. ^< ') 

Dieser harten Abfertigung ungeachtet ging die einmal ausgesprochene Meinung nicht ganj^ 

_ ■ 

verloren; überall, wo Steinkohlen ausgebeutet wlirden, fanden sich Naturforscher , von denen die 
Carpolithcn, Lithbphyten, Phytolithenf aufgezeichnet und abgeliildet würden. Die Stein- 
kohle wurde aber überhaupt im l6ten und I7ten Jahrhundert nUr in holzänmeren Gegenden als 
■Feuerungsmittel benutzt; in holzreichen Gegenden, wie in Böhmen, -wo leipziger Kaufleutc he* 
reits im i6ten Jahrhundert auf der damals Graf Czerninischen Herrschaft Radnitz, 'Kuxen besa- 
gen, ^) wurde daraus Schwefel und Alaun -gezogen, wie die vielen Halden, und die noch heute 
bestehenden Benennungen , „bey den Schwefclhütten^," beweisen. Die damals- geführten 



iicfi zu den Bäumen mit Hhnlichef* Rinde ^ diä in der Steinkohl&nfomuUion gefanden iperdeny in 
welchem Falle u^olä si^wePlich itkft eine F^ulkemität Jene^ Berges gedacfU werden könnte. 

Den Joachimsthcder Baum rechnen die f^erfaseer des tioui^ e au ßi die n.dWi ist. na t. T. iS. 
p. 91. zu der Braunkohle; Linnä in dem'Mue, Teesin. p. io4. zu den KaUsi^er^teinerungen 
{Lythoxylon calcareuni)\ Lochner in dem Mus. Beea. p. 99. zu dem Juspie (taniae est 
duritiaey ut si poliaturj jaspidem et colöre ef duritia aemuhtur.) 

Zwei Stucke dieses Baumes ^ die in dem vaterlundiscJien Museum in Prag cuifbewahrt u*er^ 
deny widerlegen alle drey angeführte Meinungen. 

2) Ijapides ipsi^ qui sua natura flammis nunquam ßagrani ^ ubi tarnen bituminöse succo 
redundant y ut GagäteSy perinde ac ligna exuruntur^ vertuniurque in cineres. Id quod facile 
testabuntur Flandriy Brabanti^ et alii plares aquilonenses popuii ^ ^ qui ügnorum penuria hisce 
lapidibus suos perpetuo fovent ignes. Math, epist. ed. Bauh. lib. 5. p. 147. 

5) Aldrovandi^ Mus. metall. edit. Bonon. i648. p. 84g. 

4) Jtnt/iraces , • . . • sedimentumy vel matrix olei petrae eetj ope ignis subterranei fusione 
ab eo separatae et expulsae. Valertt. in Mus. /?. 27. ^ 

5) Johann Philipp Beutinger. Sylva subterranea. .HaUe^ 1693. 

6) In dem 'ältesten Stadtbuch p. 5i. findet sicJi eine Verschreibung. von Lorenz Bach^ 
mayer^ Bürger zu Leipzigs vom 2Qsten Juny 1677, vermöge welcller dem Johann Styplin^ 
ebenfalls Bürger zu Leipzigs 24 Kuckes auf dem jilaunbergwerk bey Radnitz^ — weil der 
ff^ohlgeborne Herr Jan Czernin von Chudenitz auf Augezd unterm Scharfen Stein y unser 
gnädiger Herr nickt vorlianden^ in dem StadtbucA zugeschrieben worden^ mit dem Beding^ dass. 
Styplin solche ofme woldgedachi des gnädigen Herrn V^orwissen nicht verkaufen solle. 



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wurdta' ^alif*8cheinlich im dreywig^hrigeii Krieg« pbkulieh verkssen. Im Jalire i8i6 hat 
mäA alle • Eisenger äthschaften der Tormäligen Arbeiter vor Ort gfefimdien} die .Streiken tiud' Mhr 
regelmässig getrieben, und yrei^den dermalen noch benutst« 

Unter diesen Umständen y und bey dem theologischen Zuschnitt der Naturwissenschaft, irireii' 
keme grossen Yorschritte au erwarten, obgleich in der Mitte des zSten Jahrhunderts ein Pracht^ 
werk erschien , in welcfaemi eine bedeutende Zahl von Versteinerungen auf eine viel vc^ommie« 
nere Art als bisher dargestellt und beschrieben wurden. 

Allein so iehr sich auch Yalch bemühte, die von Knorr gesammelten und gestochenen 
Abbildungen zu erläutern: so konnte er dennoch die mangelnde Angabe der Fundorte, die 
manchmal unrichtigen Zeichnungen nicht ersetzen ; die Litteratur der ' Versteinerungen hat er 
jedoch ziemlich vollständig angeführt» . ^ 

Dieses Prachtwerk erreichte seinen Zweck nicht ganz« In der zwejrten Hälfte des iSten Jahr? 
hundeftsV ungeachtet der Fortschritte in allen Zweigen der Wissenschaften ,' blieb dieser Theil 
ziemlich verwahrloset; nur in akademischen Abhandlungen findet man Erwähnung einzelner 
Cregenstände. . . 

ImAnfsing des igten Jahrhunderts liess Faujas de St. Fond in die Annales du Hu- 
si^um^) einige Blätterabdnicke, die er bey Rochesaiive gefunden hatte, und die nicht in. die 
Steinkohlen«, sondern zu einer spätem Formation gehören, einrücken. You diesen bestimmte ich 
einige in der regensburger botanischen Zeitung..') 

Im folgenden Jahr i8o4 erschien das erste, bisher einzige, Heft der Flora der Yorwislt^ 
von Hm« von Schlotheim, wo dieser Gegenstand in rein naturhistorischer Hinsicht ge würdi- 
get wurde. Die Hauptfrage, die hier angeworfen wird, bestehet darin f Ob sidi die Originale 
jener Abdriieke, und des grössten Theüs der übrigen Yersteinerungen noch jetzt in der Natur 
vorfinden, oder ob sie gar nicht mehr vorhanden, und als untergegangene Arten einer fricüberen 
Schöpfung zu betrachten sind. -^ Die Meinung von Jussieu, der in den M^feuoires de 
TAcad^mie behauptet hatte, dass vrir nur die untere Seite der Blätter abgedruckt fänden , und 
die hierauf gebaute Theorie, wird grundlich widerlegL 

In den Werken über den . Steinkohlenbau werden zwar manchmal die Pflanzenabdrücke er- 
wähnt, doch nicht in botanischer und geognostischer Hinsicht gehörig gewürdiget. 

Morand, in der Kunst auf Steinkohlen zu bauen,') hat ihnen feia ganzes Kapitel geweiht, 
und mehrere abgelüldet; wir lernen aber hieraus nicht mehr, als dass in deik französisched und 
lütticher Kohlenwerken die nämlichen Abdrücke gefundeu . werden , die mau- in England und 
Deutschland schon früher angezeigt hatte. 

Da ich mich eben in Paris befand, als mir diese Schrift von Hrn. von Schiotheitn zukam, 
so benuute ich die bekannte Liberalität der französischen Grelehrten^ -die mir mit grosser GefaU 
ligkeit ihre Bibliotheken und Sammlungen zur Durchsicht snboten , und liess eine Nachricht übtf 
die mir analog scheinenden Pflanzen in die^ Aatnales du Museum '^) einrücken, in welcher ich 
mehrere dieser Abdrücke nachzuweisen strebte; schloss aber mit der Yermahnung: dass man sei* 
ner Einbildungskraft nicht eher fr eyen Spielraum einräumen dürfe , bevor man nicht eine grössere 
Zahl unbestreitbarer Thatsachen gesammelt haben werde, aus denen sich die Fdgerungen von 
selbst entwickeln« ") 

Dieser Worte eingedenk, habe ich iPeit dem Jahr 1809, wo mich das Schicksal, nach dem 
Sturm von Regensburg, mitten in der grossen Steinkohlenformation Böhmens absetzte, alle 
Sorgfalt verwendet, den Steinkohlenbergbau dermasaen einzurichten, dass mir die merkwürdigsten 
Abdrücke so vollkommen , als es nur immer bey den häufigen Ablösungen des KoUenachiefers 
möglich ist , zukämen ^ ich War auch so glücklich , sowohl aus meiner als aus andern Gegenden 
Böhmens, ganze Stämme von mehreren zur Zeit noch ganz unbekannten Arten in Europa zuver- 
lässig nicht einheimischer Bänme, Sträucher, Farnkräuter, mit imversehrteu Abdrücken der Rin- 
de , und deutlich ausgesprochene Saamenabdrücke zu erhalten ^ die vidleicht ein grösseres Licht 
über die Yegetationsstufen der Yorzeit verbreiten werden. 



7) T. IL p. 539. t 56. 57. i8o5. . . . 

%) Jahrgang i8o4. Nro. 4.p. 49. 

9) hc cii. 1. p. sSo. .. 

ii>) Annaü^ du Musäam T. r. p. 4k^^^^ 

11) j^am de dönner um läbre C(mreänoite imßginaiiakf ü eü 0$m§9UM^ rauembifrim pkm 
grand mmbre d^finu inoanimtaUmf dtmt ü$ cömJfpmikiM m .dklminm i f^ 



Dkicf £ntd«ckuQgeii liehen in unmiiteDMurer Yerbindang mit mehrem,' tfaeib früher j th^ 
gleicIiMitig hekanttt genTordnen ThatMchen^ vorsugUch mit den bei Cheifknitz und bei Hainchen 
in Sachsen y beim Kiflhäuser am Hars^ su Dnttweiler bei Saarbriickes^ und auf den Manne- 
kaeher Werken bri Bnienaü ih -tbakrechter StcUung atigetrofiknen Dendrolythen. Sie wer- 
den durch die neuesten Entdeckungen von verschiedenen fossilen Bäumen in Schottknd^ vor* 
sttglich jenek Von Makenzi^ beschrid)enen versteinerten Baumes ^ der am Ausbeissen der Stein« 
kohlen bei Pennycuic unweit Edinburgh am Ufer des Stromes North -Esk gefunden wurden 
nnterstfitzh Der von Johann von Charpentier beschriebene versteinerte Bäum, der im Jahre 
iSo7 bei Waiden bürg in Schlesien in Steinkohlensandstein entUösst wurde, dient ebenialls 
sum Belege der Ansichten, die vrir iü der Folge entwickeln werden: nur sind alle diese Anzei« 
gen und Beschreibungen weder geognostisch , ^ noch weniger botanisch anifiihriich und bestinunt 
genüge iint über jene Bäume seilet ein snverttesiges' Urtheil au fiülen. '^) 

•Die in der Wellesweiler Steinkohlenzeche im Bergamtsbezirk Sa arbrucken in dem Zwischen« 
mittel zwischen dem dritten und vierten Flötz neuerlich aufj^fimdenen, senkrechtstehenden Bau«» 
me und die Fr&chte werden mit grosser Wahrscheinlichkeit zu der FamiUe der Palmen gerech« 
net> sie gehören imfehlbsr zu dem nämlichen Ycgeiationscycfais^ der sich in' den böhmischen 
Steinkohlenwerken «nachweisen lässt. Wir müssen jedoch, um nicht weitläuftig zu werden j die 
Xeser auf den gehmgcuen Aufsatz des Herrn Doktor Nögerath selbst- verwmen. '') 

Die Vegetation der Yorwelt richtig zu beurtheilen^ ist es nothwendig, die Steinkohlenfor- 
iftäticm; 'genau zu nntärsuchen, die *Schwarzkbhle sorgfäkig von jener der verschiedenen bitumi* 
noseitf Holzarten , die der Mineralog unter der Abtheilung der Braunkohle einreihet, zu unter« 
scheiden, uad diese towohl^* als die Abdriicke in Stinkschiefer, schiefrigen Kalkmergel ^ in Por« 
zellon Jaspis ^ Thon und Brauneisenstein, nach den geognostischetf Perioden der Bildung und Um« 
bibhrog- der Oberfläche des Erdballs einzutheilen j woraus sich ergeben wird, dass die Yegeta« 
tion -ebeufiiUs in -mehrere Perioden zerfällt-, und von d^r zweiten Periode der Uebergangsforma- 
tion an^ die Periode der Flötzfbrmation und Auftehwemmung hindurch, die Schicksale derErd«» 
rinde getheilt , und eben so grosse Abänderungen erlitten hat , ab jene« 

Um diesen Satz zu erweisen^ und durch analoge Schliisse sich der Wahrheit, so viel es 
in dem dunkeln Sehooss der Erde mögUch ist, zu nähern,* muss man von bekannten Thatsachen 
ausgehen. Hypothesen, die nicht "auf hekannte Thatsachen zurückgeführt werden können, las- 
sen den Naturfonscfaer unbefriedigt, leiten eher von der Wahrhek aby ids dass ne uns dem Na« 
turgemässen näher 'bringen^ ich will daher vergehen, die Yerschiedenheit der Vegetation zu* 
gleich durch die Yerschiedeuheit der Formationen zu entwickeln. 

' DieSteinkohle ist der Periode der F-lötzformalion untergeordnet. Der Kohlensandstein oder 
Grau^ackc' ist, so wie der Kohlenschiefer,- ^) ihr gewölmhcher Begleiter. Sie erscheint im 
Thon», Alaun- und Kiesdschiefer , un Porphyr«, im Quader« und rothen Sandstein, im Flötz« 
kalk, in der 'Flötztrappformation ; *') Aufrehwlonmungen von Sand, Thon und Lehmschichten 
haben sie iiberdeckti IKe Tboneisensteinfomurtion gebt mit der Kohle bald unter, bald über,* 
bald nffben -derselben*, als «gleichzeitige Bildung,^ auch wird die Kohle hie und da vom Muschel- 
kalk überdeckt. 

Die Vegetation, die in dieser Periode verschlungen wurde, ist also jene des früher abge« 
nrookneten Urgebirgs*, und alier iUber die damak noch Weit ausgebreitete Wassermasse hervor- 
rageuikn Klippen. 

Eine ähnliche Anseht über die Stein« und Braunkohlenformation, wie ich sie in der Natur 
aufgefasst habe, wurde von den Yerfassem der Propädeutik geäussert. '^ 



la) Bibüoth. ünh. S. XIIL Jiü. 1818. p. 356. T. IX. 1818. j9. a54. 

i3) Jiffc. JNÖgerath über aitfreckt im Gebirgeatein eingeschlossene foeaHe Btumutäntme. 
Bonn 1819. /?. 432. 

i4) Ich gebrauche das Wort Kohlenechiefer statt Schief erthon^ das pon manchen 
SchrißsteUern gebraucht wird^ da nach meiner einsieht der eigentliche Schieferthon nicht der 
Steinkohlen *j sondern der Braunkohlenformation zukommt, 

i5) Ob die Steinkohle der 7>appformation in die Pliftzperiode gehöre^ bin ich noch zwei" 
felhqft^ da ich noch keinen Pflanzenabdruck aus solchen Steinkohlen gesehen habe. 

16) Das Steinkohlengebirge in dem äüeren MschniUe der jnötzzeit zeigt uns deutliche 
Spuren (Girier hervortretenden und udeder i^nuchteten Fegetatian. Zeugnisse einer regelmässig 
gf*nO^Uition der vegetatitwi (ßteinkoklen) md der Massenp^wütitiem. .Jene muss nothwmdig 



Bie SteinLoIileiiibrmaüoii läuft geivöhnlich in geraden parallelen Linien ^ Viele Meilen iu 
einer Hichtung, doch häufig unterbrochen fort. So fängt die von England ausgehende Stein- 
kohlenformation bei Calais -und Boulogne -wieder an, und zieht in gerader Richtung nadh 
Köln amBhein.'^ Eine zweite erscheinet an der Küste bei Nantes und bei Quimperi eine 
dritte bei Montpellier^ Carcassone^ Ayignon, und dehnt sich, tief in .das Inne|*e des 
Landes. 

Die Steinkohle in Böhmen fangt in Sudwesten bei Merklin im Klatiauer Kreise an, und 
endet in Nordosten amFusse des Riesengebirges bei Schazlar, von wo aus sie^ vomUrgebirge 
gedrangt , gegen N a c h o d ausläuft. Aelter er Sandstein , Thonschiefer lind Kieselschiefer be^ei« 
ten sie durch den Klattauer^ Pilsner, Rakonitzer, Berauner Kreis. 

In diesem letzten Kreise wird sie südlich von Grauwackenschiefer , Muschelkalkstein und 
jüngerem Grünstein begränzt; nördlich im Rakonitzer Kreis treten nebst. dem Kalkstein äuchfia- 
saltkegel in ihre Nähe; doch ist der neptunische Basalt vom Dreikreuzberge bei Sc hl an von 
jenem jenseits der Eger sehr verschieden. Der in diesen Gegenden häufig vorkommende Porzel« 
lanthon deutet auf ehemalige Urgebirge , die vielleicht mit dem Urgebirgsarm , der aus dedk EEU 
bogner Kreis in den Saatzer Kreis längs der Strasse über Buchau und Liebkowitis ^herüber 
tritt 9 und gegen Petersburg fortläuft, in Zusammenhang standen ^ und die Scheidewäud zwi^ 
sehen der Stdnkohlenformation und der nur wenige Meilen entfernten Brannkoblenformatiön bis 
zu dem parallelen Urgebirg bei Reichenberg fortgesetzt haben mögen. . ; 

Auf. dieser Strecke sind vielleicht 4o getrennte Ablagerungen, von verschiedener Teufe laid 
Mächtigkeit im Abbau ; eine jede bildet für sich eine eigene Mulde, die meistens in der Mitte, 4un 
tiefsten ist,, und. gegen die vier Weltgegenden, oh sehr nahe unter dem Rasen, manchmal am 
Fuss eines einbrechenden Felsens , ausbeisset. In allen diesen Ablagerungen werden ähnliche Ab« 
drücke gefunden. 

Auch jenseits des böhmischen Gränzgebirges , im Glazischen und in Oberschlesien , schliesset aich 
der Steinkohlensandstein an das Urgebirg, und das Steinkohlenflötz in Oberschlesien folgt einem 
ähnlichen Zug von Westen nach Osten , gegen Süden , in einer Strecke vob i ä Meilen , zwischen 
Grauwackenschiefer , Muschel« und jüngerem Kalkstein. '^) 

In ähnlicher Richtung und besonders gleichhaltig verfolgt die Steinkohle auch ihren wei« 
teren Zug durch Polen bis in die Moldau, doch fehlen uns noch die näheren geogno^tischen 
Angaben und Nachrichten über die Pflanzenabdrücke. 

Wo nur immer die Flötzformation zwischen den Urschiefer dbdringen konnte, begegnen 
wir auch der Steinkohle jenseits der nördlichen Gebirgskette Böhmens in Sachsen } doch ist hier 
die Ablagerung der. Kohle öfter imterbrochen und mannigfiütiger. 

In dem Erzgebirge bei Schön fei d ist es eine ganz von Bitumen entblösste Glanzkohle ia 
Porphyr eingelagert, der auch manchmal, nur etwas verwittert, als Zwisohenmittel zwischen zwei 
Kohlenlagen vorkommt; auf dem Porphyr liegt ein Conglomerat von abgerundeten Gneisstucken 
in Porphyr, zuweilen mit Kohlenschiefer überdeckt, auf dem sich einige Abdrücke von Calf« 
mithen und Juncaceen zeigen. Bei Zwickau ist die Reihenfolge dei/aSUagerungen gaut 
verschieden. Auf einer Sohle von W^acke ruhet Basalt mit eingelagertem xhoneisenstein, 
diesem folget der Sandstein mit g ^- i o Kohlenschichten , und ihrem Begleiter dem Kohlenschie^ 
fer mit Abdrücken von Calamithen und Farnkräutern. Das Bach bildet abermals die Wacke, 



£U üfMerhoAÜenmcUen hervorgerufen ^ und durch diese wieder zurückgedrängt UH>rden seyn^ 
denn ee kann die hage der Sieinkohleny der Eigenihämlichkeii zufolge an Ort und Stelle ge^ 
bildet, OMJ^ keine andere fFeiee erkläret werden. Doeeelbe findet in der j Ungern Flotzperiodä 
statt. 

Die Steinkohlenformaiion des JBasaÜes deutet y an manchen Orten werngstensy ein f^erhalt* 
niss gegen den Muschelkalk an^ und nichl unähnlich demjenigen ^ welches zwischen dem bitumi^ 
nosen Mergelschiefer und dem Scfäeferthone {Kohlenschiefer') obwaltet. Und was in dem ffiftz^ 
gebirge die Steinkohlen-' und Kalkformation sindy das bilden im aufgeschwemmten Lande €^hne 
Zweifel die Braunkohlen und das Kreidengebirge, Denn nie ßndet man die Kreide von Ba^ 
Salt überdeckt y und die grosse Menge fossiler Knocheny welche sie 'mmschtiesst y zeugf deutlich 
von der Neuheit des . Ursprunges. Propädeutik* p. iSg. 

17) Umrisse von Frwttreich und Grossbritannien. Fon Engelhard und Räumer. J^er^-^ 
lin 1S16. 

18) Karsteuy Jrchi»:fiit Bvghatt uud Miälemtweny ilee ttiid sißee ü^fft. - 

2* ^ 



lO 

t. Dammerde und Lehm mit Kieselgur öUe • « . • a^ Qi 4t*' 
a» $and8teiii von röthlich'- grauer Farbe , massigem Korn, lockerem Geföge, 

mit eiügemengter Porzellanerde, mit Glimmer • • • • 3? 7' 6^' 

3. Dergleichen Sandstein Yon geUilich grauer Farbe. ;...., 7^ 5' 7'' 

\ 4. Dergleichen Randstein yon festerem Gefuge, graulich weis« . . 1^ 6^ o'i 

6. Dergleichen grobkörniger^ lichtgrauer Sandstein. . . . » • o^ 7' 5^' 

6. Blaulichter Sandstein mit losem Kiesgerölle und hresxienartigem Gefuge o^ 5* i^* 

7. Röthlich grauer Sandstein von lockerem Gefuge . . . . . 1® 8' 5'* 

8. Breccia, mit QuäriKgeschiel!)en durch Eisenocker und Brauneisenstein 

susammengekittet . . . * . • • . • o^ o' 5'^ 

' g» ' Mergelartiger K^ohlenschiefef mit iPflanzenabdriicken . . . 3' o''^ 

10. Kohlenschiefer mit PiSanzenabdrucken , mit Steinkohle überdeckt • 1^ g' 4^' 

11. firandschieferr mit Schiisferkohle . : .' . ; . . . o® o' ö'^ 
13. fteine Schieferkohle > mit mineralisirter Holzkohle (Werner) auf den 

schiefirigen Lagen^ und durch 5 Zmrischenlagen Kohlenschiefer 2'^ 5^ 

dick durchsetzt ;. . 3^ 5^ o'^ 

1.3^ BraacUciüefer , mit Schwefelkies ujtd StttnkoUe ° . , . , . . . . p° 3' o'' 

' Freiberger Decimalmaas& 

An einzelnen Stellen findet man auch gsrnze Lägen von Geoden aus grauem Thoneisenstein (dich- 
tet, thoniger Sphaerosiderit, Haussmahh), die ifaeils ganz, theils inwendig hohl , und säU' 
lenförmig gestsdtet sind, nadh Art der Basalte. In den Radnitzer Kohlenwerken, in dem Wra« 
novritzer - Stollen , ■ findet man sie in den Zwiscfaenmitteln zwischen der Kohle, au^ der Herr^ 
Schaft Schlau im Rakonitzer Kreise über . dem KeSsi^ndach ; sie Enthalten nach der chemischen 
Analyse des Hrn. Professor Freysmuth: 

Kohlensäure • • . . . • • ; 28, 5o . 

Wasser • . . • . . . . . 1, 10 

• .■■%■.•••■ ■ ■• 

Eisenprotoxyd • . • . . . 52, ^o 

Mangänprotoxyd • • ' • ... . . 2, 66 

Kiesel . . . * . • . . . . 7> 3g 

Thon .... \ . . . . 3, 75 

Eisendeuteroxyd . . • • . • . o, Sa 

.... * ^ * * ■ ■ ' ' ■' ■■ 

g6, 52 

^ ■■■'•-■'-' r ■•■.,"■' ' . ' * Verlust .'5, 4a »^. " ' 



In England, iiaa .LutticJiar Itande^ liegen die Steinkehlen viel tiefer^ .des. Wechsel der 
Sehicihten ist viel häufiger; in Bcsug auf die Formation und den Niederschlag der Kohle selbst 
siad sie aber alle nbaEeinstimmmid.' Det* hauptsächlichste Uster schied za: geognostischer ^in-. 
sicht^, der zwischen den SteinkohlenlagsTn *tief im.Contineme, . uji^ jenen in de^ *Meeresnähe 
obwaltet, scheint bloss darin zu bestehen, dass die Aufschwemmung über der Kohle naheam^ 
Afeere mit .Schaalthier^n uud in den oberen Schichten mit organischen Resten auf eine unru- 
hige tümultüarische Anhäufung hindeutet , indess tief im Continente die Steinkolile meistens 
ganz ohne Scnaaltniere ^ mit lint^f sich ziemlich gleich bleibenden Auf schwemmungsscliichten er- 
scheinet. Fortgesetzte Beobachtungen werden vielleicht iiber die verschiedene Bildung der' Stein-*' 
kohle in gesalzenem oder uxigesalzenen^; Wasser Aufschluss ertheilen, 

. • 3 . ... ■ ' 

In Portugal, wo sich die Schwarzkolhlenablagerung ebenfalls weit bis unter das Meer er- 
streckt, findet sich dieselbe bei Buarcos unweit Mendoza in einer Tiefe von 745 Palmen. 
Sechs Kohlenschichten wechseln mit Kohlenschiefer und Kalkstein ab; die mächtigste Kohlen- 
schichte ist die unterste, die ^weiunddreissig bis sechsunddreissig Zoll beträgt; woraus die. 
Sohle oder die Aufschwemmung über dem Dache d^r Kohle bestehe , wird nicht angegeben, 
so viel ist indessen aus der beigefügten Charte von dem Markscheider Böbert abzusehen, d^a« 
die ganz parallelen Schichten vollkommen ruhig abgesetzt wurden *^). 



25) Beschreibung und Unierauchung ein^t merhwürdigen Eisengeode p. 18. T. 1 — 4. 

26) Eschewege, Nachrichten aus Portugal ußd' dessen. Coianien. Braunsehweig 1820. 



«la^n 



11 



* 

Der "gafise ruhige Niedersdüag d^r' StänkoUenäUageruog hat s(^^ älteren Naturfor- 

scher zii der richtigeA Ansicht |^e(uhrt^ das« es; kern 'Tr^ihhobs'seyn kraine^ von dem 'vrohl nie gans 
unversehrte Stamine mit allen Aesten und Blättenv, : noch veniger 'kleinere Pflanzen ohne sdle Be* 
Schädigung in ihren feinsten Theilan, an fern^ Gestade getrieben, zu vrirdto pflegen. Sie liessen ' 
sich jedoch hiedurch zu eineitat thdvn. Irrthum verleiten ^ die analog^ meistens unter den bekannten 
Pflanzen aufzusuchen. Seh euch zer gab hierzu den Anlass , indem er bei seinen Abditügken das 
Synonym Von KaspaT Bäuhin ainzuführen pflegte. Volk mann folgte seinem Beispiel.^ ! und 
erklärte verschiedene Abdrücke * aus den schlesischen Steinkohlengruben für Blatter von Doldes^ 
Nigella, Galiüm^ Buxus U. s. iv./ die unfehlbar Farrenkräuter , oder sonst unbekannte Pflan'^ 
zen sind *^> 

Einige Abdri'icke^ für die ffich' schlechterdings nichts Analoges nachweisen liess , erklärte man 
fiir unbekannt^ ohne die Idee zu berühren, Aass unter ganz verschiedenen Verhältnissen der Erdbber*- 
fläche wohl auch eine andere Temperatur, folglich eine verschiedene Vegetationl statt habein konnte. 

Selbst in der neuesten Zeit war man noch geneigt, die Pflanzenabdrücke für gewöhnliche Pflaa-' 
zen der Umgegend zu halten; man besdifamte Stängel- von schilfartigen Pflanzen für Arundo 
epygejos) wu*tel£ormigd Blätter (iai^ Equisetum palustre, sylvaticum^ Galium^ ohne 
eine Blüthe oder einen fiefruchtungstheil gesehen zu haben. Ein Botaniker würde es nicht wagen, 
«ine lebende Pflanze nach solchen Merkmalen der Art nach zu bestimanen. Herr von Schlot- 
^eim, in biner AÜiaikdlung übier die Naturgeschichte der Yersteinerungen in geognostietihei^ Hihr 
sieht ^ behauptet, xiäsä alle PAanzenabdrücke^ die ihm zu Gesicht gekxnnmen wjsiren, durchaus die 
aämlichen seyen , und zu Gattungen gehöiien ^ die gegenwärtig in ndttagUchen .Gegenden jgefuodtn 
werden. Die erste dieser Behauptungen ist, in Rücksicht von Europa, von dem aUein wir die Ah- 
drüdke bestimmter kennen, ganz richtig; die zweite können wir aber nur mit Einschränkung« zuge- 
ben, da mehrere Formen der foasiliin Pflanzen so fremd und so sehr von altem, was wir kenAeiKt 
abweichend erscheinen, dass man sie kaum in eine bekannte Familie,, geschlfeige denn in fidnb 
Gattung unterzubringen vermag. ^ •• i 

Die Mannsbacher Kohlenschiefer gehören i sowohl wegen der* Aehnlichkei( def Schiefers mit 
jenem der Steinkohle , als wegen der übereinstimmenden Vegetation, in die. Epoche^ der iSteihkoh« 
lenformation. • 

Die mit und neben der Steinkohlenformation fortlaufende BraUneisensteia£p»rJhation scheinet 
zu eben dieser Yegetationsepoche zu gehören; auch in dieser finden sich, wenn auch seltener, 
Pflanzenabdrücke. In der Sammlung des Hrn. Faujas de SuFond in Paris sabi. idi auf 
Brauneisenstein aus England eben dieselben Blätter einer Ptevi^ oder Osmunda, die 'öfters 
bei der Steinkohle vorzukommen pflegen,! abgedruckt. iNahe. an die 8te]iiko]ilenform4tio& rei- 
het sich die Ablagerung der Braunkohle,' die ganz in. dde Epoche, der« Aüfechwemmung zu ge- 
hören scheint. Der Cyclus dieser Epoche; inag :sehr lange gedauert hkbeni,:: wie man« aus den 
tiefen £insc!hnitten abnehmen kaian , ^idi^ sich die f liflse • durch hart«' Felsmaiseoa* bahn«if mussten, 
um ihr gegenwärtiges Niveau zu erreichianf das die Austrockhung det La»iseen bewirk thaft^- 

Wenn daher der Mineratog- alles: brennbare;* btttimiAöse ^ fossilb B^lz ^als yerschiedexte Ar- 
ten von drei Gattungen unterzubringejot vermag:,:: so wird vielleicht aübh der t Botaniker bei ge^ 
nauerer Untersuchung nicht nur die Vegetation der •Braunkohle* von jener dear Steinkcfhler, .son- 
dern selbst bei verschiedenen Ablagerungen des fossilen (Brennstöfis zu- tinterschüdien rerAiögen. 

Die Braunkohle, bei der* sich die Holzfaser erhahenl hat, zeiget Idurehaus etarkere : Sum- 
me ; *^y die Abdrücke der Blätter, wenn^aUch iiicht bekannt^ deuten auf Dyiffotyledonei Die 
Ablagerungen sind noch machH^eTy als jene dier Steinkohle^ die -Tegetation scheioet sclion von ei- 
nem grösseren G>n\inent zu zeigen. . Das Vorkommien der Braunkohle ist aber sehr abweichend. 
In Böhmen läuft diese Formation parallel mit jener der Steinkohle, von Zwqda, Falkenau, Ell- 
bogen, vorzüglidh am linken Ufer dies Egerflusses, Ims nach Postel£erg', nur sehen tritt selbe auf f - * '7 #i'— 
dem reichten Ufer gegen Süden tiefer in das Land, wie bei Zwogetin auf der Herrschaft Wol- 
leschna. Bei Postelberg sieht man sie. am reohcen: ITFer des Flcisses ausbeissbn. To(n hier an 
wird sie durch djüe jFjpt^tr^fppform^tipn. imtef brachen, upd ihieilweif f nach Nordost; gedräng;!. Ein Zug 
folget dem ^prdliqhen jp'rschieferge^irg; durch. 4iß Heirscb^fien Ao.tbei^b^us .und Neud.oritiil:^r 
Ja](ii^sdaf£ ^lach Qberlerutejisdprfj, eiBn ;^l|^it^r zielj^^lf a^.vbc^. ftx:j3ix^ J^Ull> ,ß^hyrf^hh 



27) F'olkmann;SiUM s^fÜiMuiei liOitMX^iw^ 2l'JKil» XIJL JEXC ^ . S.v. 
a%) Zu Putzberg^ 11/3 Stunden von Bonm^^^i4J9fdiAeSiätiim0iH)n^\i^^x3^ S^Auh im 
Durchmesser gefunden. NÖgerath am angef. O. p. 54. ' r \ ": i • .. • 

3 ♦ 



^' 7 



12 — -' 

m 

Dux, durch das Töplitzer Thal, welches das Mittelgebirg von dem Grcnzgehirge scheidet, nach 
Kulm» Ein dritter, mehr zerstückelter Zug tritt in das Flötztrappgöhirg ein, zieht vielleicht un- 
ter der merkwürdigen GranatfDrmation bei Meronitz durch, und erreicht die Elbe l)ei Aussig. 
Weit minder machtig findet man sie jenseits der Eibe auf beträchtlicher Höhe des Berges Cuhu 
(Chlum) bei Tet^chen, und immer seltener bis an den Fuss der ürgebirge an der Granze der 
Likusitz, bei Friedlaud, v^o die letzte Basaltkuppe den Zug der Flütztrappformation schliesset. 
In der Lausitz wurden ebenfalls Braünkohlcnlager bei Zittau, und auf der Herrschaft Muskau ent- 
deckt. Alle diese Braunkohle findet sich mitten in der Anschwemmung. Bloss die obersten Schich- 
ten unterscheiden sich durch die yerschiedenheit der Geschiebe, die von den nächst anstehenden 
Gebirgen dahin geschwemmt wurden. In dem Ellbogner Kreise ist in der Aufschwemmung die 
forzeUandrde und der Porzellan thon vorwaltend; im TöpUtzer Thale der Schiefer thon. In diesem 
•werden unter der Kohle, besonders bei Horatitz, Gypskrystalle gefunden; bei Ellbogen ganz 
in Schwefelkies übergegangene Holzstöcke. Pfknzenabdrücke von Blättern einiger Dycotyledo- 
nen, undeiner Art A spien ium, werden sparsam im Schieferthon über der Kohle entdeckt. Zu 
dieser Formation gehören vorzügUch : Schieferthon , Bohl , Walkererde , Bergseife , faseriger Kalk- 
stein, Gyps. -^ Der Holzstein -als Geschiebe £3lgt ihr fast al%emein in Böhmen. In der Wetterau 
^findet man die Braunkohl^ unmittelbar unter einer Lehmschicht, die oft nicht über 4 bis 6^ beträgt. 

Die Bäirnie sind in der Orube oftmals in ihrer ganzen natürlichen Form'; die Holzfaser 
gleicht jener der .gewöhnlichen europäischen Baume; ah der Luft zerbröckeln sie in kleine Stücke 
Üräunlicher Fgrbe, die man in Ziegelformea zusammenschlägt , um sie bei der Salzsiederei in 
Nauheim zu verwenden« Das anstossende Gebirg (der Jokannesberg) ist alter Sandstein von 
schieiKgem Bruch, manlelformig aufgelagert. 

Die BrauiiLohle im Iserdepartement wird von Hrn^ Fiericart de Thuri auf folgende Art 
angezeigt: ^*) Die Hügel des Dorfes An.jou, am rechten Ufer der Sonune, sind mit fossilem 
Holz «angefüllt. Das Vprkonunen ist durchaus gleich: 

1. Yegetabile Erde mit abgerundeten Kieseln. 

-ä/Zusanimengeballte Kiesel > verschiedener ^Grösse.' 
• 5. . Mergebdhiefer, / / 

4. Blauer Mergel. 
■ S. firste Lage- fossileh Holzes. * . ■ . . ■ 

6. Geballte -und einzelne -Kiesel. ... 

7.- Blauer Mirgel. • 'j .- *■ ^ . . ......... 

-' 4. Zweite Lage fossilen Holzes, i - i t ! * < 

9w Blauer 'JMbrgel mit -eingemeugteh einzehien Holztheüen, 

lo. Bföthlicher * uikd bläulichter Mer^lachiefer , getrennt oder gemischi« . > 

11; Dritte niächtige Lage sehr compacten^ bituminösen Holzes. 
^ In der • Mten -Lagel kommen 'manchmal Reste Von Schaalthieren des Landes oder aus sm* 
seit Wasser vor.* -Diese Lagen: sind im. U^erdepartement sehr ausgebreitet 

Herp ¥^VLja$^de''St PoA'd beschreibet die in mancher Rüdksicht merkwürdige Ablagcrnn 
tler BramikohleCtm Garddepaiitenient felgendermftfsen:/'^^ .;:.:. i. . 
• 1. Kyiutein mit Schaalthieren- (Ceritien) • • i w I« 4^ 

.: a. Zerreihiicher SeLndstein -mit «dergleicheni : % . ». . i '; r -.; * 10' 

5. 'Bitominöser 'Mergd ohne. Sdhaälthiere .'. • . • :. ..'. 5f .'-. -. 
' 4. Bituanim^set Mergel • mit Schiaalthiereii 'und Bernstein • •. :. 4« 6^' 

& Braunkehle ^ drei vei:schiedene^ Varietäten mit Sckupjpeh. und Kör» 
- nem von Bernstein ■. - . •! ^ m. • . .. ;^ .i *S« ; 

K Bitumindaef Mergel^ :-.. , . . '4' • ; * !; : ^ (, 4> 

7. BFannkoMe ... v > * > -• • • • .3' 

m ■ • ■.!. .'••.,■■■ < ■.•! 

•■■'■• ■■ . .-• 

Der bituminöse. Mergel enthalt keine Pflanzenäbdrücke. 






5i Schuh 6 Zoll 



• • Die Braunkohle bei dem Dörfe VäHjb,-»' der Cfeg^end von Santmrem in Portugal,' hat 
in ihrem' Liegenden ein Lettenfoger vbn '5 Palmen, ^unter welchen^ sich öfter weisser Trieb- 
sand zeigt; sie* wird' Tön einem feinkörnigen Sande, der hilf dtirbh^ein eisenschüssiges Binde- 



29) Journal des mmes und Atmales des arta S\ XLFIIL ja. 68 u.ff. 

5o) Aanalea xia Mm. X XlfT^ p. 3i4. .. 

3i) JSschewege. N. 1/. P. p. i56. . . , , . . 



3a) Nova scelta dPopuacuü interessanii neue scienze e le arti ü. p. 5j, 

33) Faujas de SU Fond Ann, du Mus. T. L />. 445. t. XXIX. Journ. des Miaes no. a. 
XXXn.an r. p. 8g5—gi4t. 

34) Gotthelf Fischer j naturhisioriscAe Fragmente. 4^ Franhf. i8oi. 

35) Humb. ^ BonpL Nop. gen. plant, ed. Kunth. T. I. J9. 943. 

36) Karg^ über den Steinbruch bei Sie in am Rhein. » . 

4 



13 

mittel zusammengebacken ist , iiberdeckt : meistens findet sich unter dies0m 3ande auf der K'ohle 
noch, ein schmaler, kalkartiger Bestrich. Die Kohle und auch der Letten eotholt^ noft blättrip 
gen Ojps eingeschlossen^ der in kleinen Drüsen linsenförmig krystallisirt erscheint. 

Auf den grossen Flächen des Berg^es l'Ans, auf dem rechten Ufer der Romansche, auf 
einer Höhe von 21 45 Metres, wo dermalen keine Bäume mehr wachsen, deren Gränze 58o 
Metres tiefer liegt, findet man in ausgetrockneten Mooren fossiles Holz, dessen Textur noch 
gut erhalten ist, das man für Birken-, Erlen- und Lerchenholz hält. Es ist schwarzbraun von 
Farbe, halb verkohlt, und verbreitet bei dem Verbrennen einen bituminösen Geruch. 

Der fossile Wald, den Hr. de la Fruglaye auf den Küsten von Bretagne bei Morlaii: 
entdeckte, war bloss von Meeressand ülierdeckt, und lag auf einer Thonschichte« Eichen, Er- 
len, Birken, Rotheiben waren leicht zu erkennen, die weisse Rinde der Birken .wohl erhalten; 
ein Eibenbaum hatte noch seine rothe Farbe, und war ganz weich, verlor aber an der Luft 
nach wenigen Tagen seine Farbe, und wurde hart. In tiefern Lagen war das Holz schon in 
braune Erde zerfallen-, Blätter, Gräser, Schilfpflanzen fanden sich lagenweis über (dem Holze. 

Der fossile Wald bei Soriano enthält Bäume, in welchen Uoss ^s Mark ganz iu Bitu- 
men verwandelt ist. Die Mume , welche in den Hügeln nahe bei den fossilen Knochen gefun- 
den werden , bestehen , die Rinde ausgenommen , ganz aus glänzendem Bitumen , doch sieht man 
mit Bestimmtheit , dass sie den Nadelhölzern angehören. ^^^ 

Die Umbererde bei Briihl und in Liblar bei Kölln gehöret unstreitig geognostiseh und 
botanisch zu der Braunkc^e. Die Umbererde selbst ist.michts als aufgelöstes verwestes Hok. 
In einer Tiefe von SoFuss werden beträchtliche Stücke von Palmenstämmen und Palmfrüchten 
gefunden, wie uns Hr. Faujas de St. Fond und Fischer belichten. *') Die Holzstämme , die 
man als soldie erkennet, sind nach Hrn. Fischer sehr verschieden. Man findet Stücke von 
3 — 4 Schuh lang, 7 — 8 Zoll breit und 4 — 5 Zoll dick, (also elliptisch, wie bei der Schwarz- 
und Braunkohle und dem versteinerten iHolze,) zuweilen sogar Baumstamme, , die etwas mehr als 
zwei Zoll im Durchmesser , und 12 — 1 5 Schuh Länge haben. Wenn sie aus der Grube her- 
auskommen , lassen sie ^ch jpüt der Säge und dem Beil behandeln. In der Luft blättern sie sich 
allmählig ab, wie man es in der Abbildung T. L f. d. bei Fischer nachsehen kann. '*) Wur- 
zeln undAeste wurden noch nie gefunden. Diess könnte auf die Yermuthung fuhren, dass diese 
Bäume zu jener Abtheilung der Palmen gehören, die durch die Dünne ihrer Stämme sich den 
Arundinaceen nähern, wie die Kunthia montana, Aphanes praga, Oreodoxa fri- 
gida, die Humboldt und Bonpland beschrieben haben. ^^) Die Meinung des Hrn. Hüp seh, 
dass hier ein solcher Wald an Ort und Stelle verschlungen worden sey, dünkt uns nicht so 
unwahrscheinlich, als Hrn. Fischer, Die abgerundeten Steine, die in der Folge der Zeit die 
Umbererde , so wie die Steinkohle überdeckten , haben eben so wenig Zusammenhang mit diesen 
beiden Formationen, als die spätem neptunischen Aufschwemmungen über der Asche von Pom* 
peji mit dem Aschenregen, der diese Stadt verschüttet hat. 

Die botanischen Bemerkungen, die wir den Naturforschern über die Formation der Schwarz«- 
und Braunkohle vorgelegt haben, summen mit den von Hrn. v. Vogt schon vorlängst gemach- 
ten g-eognostisishen Bemerkungen , mit denen wir im Allgemeinen einverstanden sind, ganz über- 
ein : dass nemlich die beiden genannten Formationen zwei ganz verschiedenen Epocheu der Um- I 
bildung unseres Erdballs angehören, die dieser im Laufe der Zeiten erUtten hat« 

Die Versteinerungen und Abdrücke in den Steinbrüchen von Oeningen, wenn anders I 

den Nachlichten des D. Karg ganz zu trauen ist, '^) scheinen beide Epochen zu verbinden. \ 

Nach ihm findet sich daselbst unter 12 abwechselnden Schichten von Stinkstein mit Abdrücken 
von Pflanzen, Scha^lthieren , Vögeln, Fischen und Amphibien, eine Lage von Schieferkohle. 1 

Die Beschreibung der Pflanzen, die der Verfasser nach dem Vorbild von Scheuchzer unter ' 

den heimischen Vorbildern zu erkennen glaubt, gewähret kein sicheres Urtheil. Es wäre sehr 
zu wünschen, dass diese Steinbrüche sowohl als jene von Solenhoweu bei Manheim durch 
Geognosten und Botaniker genau erforscht iknd beschrieben würden. i 



14 

Die Abdrücke in Porzellan Jaspis sind ganz dieselben, die über der Braunkohle vorkomnien: 
ein Beweis, dass die Erdbrände ^ die den Schiefer thon verhärtet haben, durch die Braunkohle 
enlsUnden sind» An dem linken Ufer der Eger bei Falken au, das Bai bin schon im i7teii 
JaJirhundert nach Regengiissen rauchen sah^ kann man sich von der naturlichen Entstehung die« 
ser Erdbrände durch Entblössung der Braunkohle, bei starken Regengüssen, deutlich iibereeu« 
gen; sie verlöschen von selbst, -wenn ihnen der Zutritt der äusseren Luft entgeht, durch stär« 
kere Trockene, die der Gährung der Kiese ein Ende macht 

Was die Abdrücke in schiefrigen Kalkmergei anbetrifft, so gehören diese wohl in die zweite 
Abtheilung der Flötzperiode , sie scheinen aber weniger aUmählig als die Kohlen formation, son- 
dern mehr plötzlich und örtlich enutanden zu seyn. Die Begebenheit, durch welche die Fische 
im Berge B o 1 k a ^eingeschlossen wurden , musste die Wirkung eines Augenblicks seyn , wie der 
Raubfisch in dem Pariser Miiseo bezeuget, der einen andern halb verschlungenen im Munde hält; 
mit diesen Fischen kommen Graspflanzen, Acotyledonen (Agama) undDycotyledonen vor. 
Die Botaniker, denen Hr. Faujas de St. Fond ''^) die Abdrücke vom Bolka und von Yestina 
aova zur Untersuchung vorgelegt hat , getrauten «ich nicht ,^ ein entscheidendes Urtheil zu ^en; 
•o viel jedoch «cheint klar hervorzugehen, dass diese Pflanzen der Epoche der Braunkohlcnfor* 
mation näher stehn, als jener der Steinkohlenbildcmg, fol^ch dem Vegetationscyclus angehö* 
ren, den wir mit dem Namen der Uebergangsvegetation bezeichnen. : 

In deni Solenho wer Sandstein werden nächst ELrokodillen, Fischen und Seekrebsen bloss 
Tangen gefunden; in dem Brandschiefer bei Bolen im Königreiche Würtemberg kommen aebst 
den Schaalthieren, die oftmals ganz in Schwefelkies übergehen, ebenfalls bloss Seetaingen von 
In dem schiefrigen Kalkmergel hingegen finden sich Mltener Schäalthiere, häufiger Pflanzen« 
blätter von Acer, Cornus, Ostria und dergleichen; manchmal aber auch Carpolitheui 
die lins fremd sind. 

Die mehr oder weniger verkohlten Baumstämme und Blätterabdrücke im Traas des firohl« 
und Friedrichsthals bei Burgdrohl, Tonistein und Schweppenburg scheinen, nach den 
'Beobachtungen des Hm. Dr. Nogerath, der Buche, folglich der gegenwärtigen Vegetation an- 
zuhören, was auch in geognostischer Hinsicht durch die jugendliche Gebirgsart bestätiget wird. '*) 

Weder von den Abdrücken neuerer Zeit in Kalktuff, worunter mehrere Lythobiblia der 
älteren Schriftsteller gehören , noch von den einzelnen in Hornstein eingeschlossenen Junca» 
ceen und Calamithen von Kremniczka in Ungarn, noch auch von Holzsteinen und .Holz- 
opalen, worunter wohl auch Pflanzen einer fi*üheren Vegetationsperiode vorkommen, thue ich 
hier besondere Erwähnung, weil sie als einzelne Gegenstände zur Berichtigung der verschiedeneu 
Vegetationsperioden nickt bestimmt genug zurückgeführt werden können. 

Aus den bisher entwickelten Thatsachen lassen sich durch Zusammenstellutig alles desjenigen, 
was in älteren Werken über die fossilen Pflanzen enthalten ist, und den Abbildungen, die hier 
beigefugt werden , ungefähr drei verschiedene Vegetationsperioden nachweisen. 

Die erste, jene der Steinkohle, des Thon^ und Brauneisensteines, wird ein jeder Botaniker 
-atls aussereuropäisch ansprechen*, ob sie ganz und gar von der Oberfläche der Erde versohwun* 
den sey, lässt sich bis jetzt nicht. mit Zuverlässigkeit bestimmen, da wir annehmen können, dass 
wir kaum die Hälfte der noch wirklich vorhandenen Pflanzen kennen^ 

Man bedenke nur die Entdeckungen seit Linne's erster Ausgabe des Pflimzensystems ; wie 
wenige Palmen z. B^ waren ihm bekannt, und im April 1816 zählte deren Humboldt bereits 
1 37. Arten, wobei er noch die Bemerkung hinzufügt, ^^) dass in den Aerpiinoctialgegenden, de-* 
ren noch so viele unbekannt sind, eine beinahe unglaubliche Menge vonPalihen vorhanden seyn 
müsse, da sie in sehr enge Räume eingeschlossen vorkommen, so dass von fünfzig zu fun£sig 
Meilen immer ganz neue Arten angetrofien werden. 

Diese Beobachtung wird wahrscheinlich von den deutschen Naturforschern , die sich ge- 
genwärtig in Brasilien befinden, wo von Thevet ao Palmenarten ^gegeben werden, von denen 
die wenigsten in das System angenommen sind y. bestätiget werden^D^s. nämliche ^ilt auch von 
den Farrenkräutern , besonders den baumartigen. 



37) M^moires du Muade dhistoire n/atuneÜe. T- f\ 18 ig. p. x66. pL 10. 11. 13. 

58) Nogerath am angef. O. Ä 56. 

5g) Quo paiet ex sola jimerica mox ad fnininrnm LXXXf^IL Palmas nobis cogniiasjore^ 
cumque veteris contineniis jam {hoc aprifi MDCCCXFJ.) 5o innotuerini^ toia tribus iunc CXXXF'II 
species complectetur. Incredibilis prope Palmarum mullUudo in ; urtfpersa plaga aequinoctiati 



15 

Da nun 4iie V^etaüon der SteinkoMenperiode grösstentheik aus Monocotyledonen, Po- 
lycotyledonen und A c o t y 1« d o n>e n asu bestehen scheint : so wäre es noch immer möglich^ das$ 
unter den uns noch unbekannten Palmen und Farrenkräutem analoge au%e(unden wiirden; auf* 
fallend bleibt es indessen immer , dass unter den 4o,ooo Pflanzen, die sich in den europäischen 
Sammlungen finden, nur wenige aus den wärmeren Zonen als analoge der fossilen Pflanzen der. 
Steinkohlenformation nachgewiesen werden können , und diese selbst in Rücksicht der Identität der 
Art noch zweifelhaft bleiben. 

Die zweite Uebergaugsperiode zu dier gegenwärtigen Vegetation bildet die ältere Braunkohle 
und die Abdrücke dts älteren schiefrigen Kalkmergels; sie besteht aus uns unbekannten, dem frü* 
h'ern Cyclus sich nähernden , und aus bekannten Formen der gegenwärtigen Vegetation. Da man 
jedoch in frühern Zeiten auf die geognostischen Abweichungen wenig Rücksicht nahm , bey den 
Abbildungen und Beschreibungen selten das Vorkonmien deutlich erklärte , oftmals selbst den Fund- 
ort nicht bezeichnete : 'so ist es zur Zeit kaum möglich , einen deutUchen Abriss der Vegetation die- 
ser zweiten Periode zu liefern. 

Die dritte Periode ist jene des Jüngern bituminösen Holzes, das ganz aus bekannten und 
noch vorhandenen Holzarten zu bestehen scheinL 

Die Vorfragen , die bestimmt werden miissen , bevor man über die verschiedenen Vegetations- 
perioden des Erdballs ein haltbares System aufzustellen wagen darf, können nur durch gemeinsames 
Znsammenwirken der Geognosten und Botaniker, vorzüglich der reisenden Naturforscher, entschie« 
den werden. Dieses gemeinsame Zusammenwirken zu vermitteln , ist der Zweck dieses Aufsatzes. 

Die Form der Pflanzen vrird durch die chemische Mischung der Bestandtheile des Erdbodens 
und der Luft, und durch die Verhältnisse der Verbindung mit Licht und Wärmestofi* bedingt Die 
Stufenleiter der Vegetation von der Eiche in den europäischen Thälern , und von der Palme und 
den. baumartigen Farrenkräutem* unter den Wendekreisen, bis zu den Flechten an der Grenze der 
Schneelinie in beiden Hemisphären ^ bestehet aus eigenen sehr verschiedenen Formen ; es ist daher 
auch leicht (denkbar , dass in verschiedenen Perioden, wo uothwendigerweise andere Mischungen 
und verschiedene Verbindungen statt haben mussten, auch andere Pflanzenformen vorhanden waren» 

Die Steinkohlenformation findet sich in beiden Hemisphären; die Ursachen, durch welche 
diese frühere Vegetation begraben wurde, haben sich also allenthalben geäussert« Von aussereuro- 
päischenSteinkoblenpflanzeuabdrücken ist uns bisher wenig bekannt, es ist aber sehr wichtig, zu 
erfahren , ob in China j in Japan , in Sibirien am Argun , Angara und Irtitsch, in Nordamerika am 
Missisippi, an Newfoundlands Küsten, am Cap Breton, im äussersten Norden von Grönland, in der 
Colonie (Jmanak, auf den Bäreninseln, über Norwegen im yS Grad der Breite, und nun auch in 
Indien, wo iiberall Steinkohlen angezeigt werden, auch die nämlichen Pflanzenabdrücke vorkom« 
meu, die man in den Steinkohlen werken des übrigen Europa's antrifl't, oder davon verschiedene. 

Von der genauen Lösung dieser Vorfrage hängt die Erörterung dreier für die Geognosie, wie 
für die Botanik gleich wichtigen Thatsachen ab. 

i) Sind die Pflanzenabdrücke der Steinkohlenformatibn in beiden Hemisphären, wenigstens 
dem FamUiencharakter nach, durchaus dieselben: so wäre eine Periode vorauszusetzen, wo unter 
gleichen Verhältnissen eine gleichnamige Vegetation über den ganzen Erdball verbreitet gewesen 
wäre , welche niit der gleichen Bildung in geognostischer Hinsicht , der nicht wohl widersprochen 
werden kann , in Verbindung stünde. 

Alexander von Humboldt hat die Meinung geäussert, ^^) der Erdball könnte wohl ehe- 
mals eine höhere Temperatur besessen haben , indem bei dem Uebergang grosser Massen aus dem 
flüssigen Zustand in den trockenen eine grosse Menge von WärmestolF entbunden werden 



esse debety tum quia tarn vasta j^fricae ^ Asiae^ novae Hollandiae et Antericae adhuc lateant^ tum 
quia , quemcidmodum testantur observationes , a nobismet ipsis per decursum quinque annorum 
institutaey plantae hujua famiUae tam arctis Umitibus continentur , ut fere singulia quinquagenis 
müUaribue alias species offendaa. Humb. et BonpL Noi^. gen. pl. ed. Kunth. T. L p. ^5Z.' 

4o) Loraque des grandlss masses de matikre pasaent de tiiat liquide ä Pätat solide^ ce ph^nomkne 
nepeut avoir Heu aana Stre ciccompagnä dPun änorme dägagement de calorique. Ces considdrationa 
sembleni jeter quelque jour aur Ua premiirea nügrationa dea animaux ei dea pkihtee. Jepourroia 
itre terUi dFevpliquer pat cette älevatioh progreaaipe de^ tempäraütre pbtaiemra.problimea irtipor' 
tana^ particuliiremefU celui qiioffre Pexistence dea productiona dea Indea enfouiea dana lea paya 
du nordj ai je ne crtägnaia d'augmenter le nombre dea rSt^ea gäologiquea. Humboldt Fiiea 
dea CordUüerea p. laS. 

4* 



'i 



, IQ 

müsse y -wodurch sich vielleicht die Ausvanderang der Thicre und die im Norden gcfiiodenen 
Pflanzen wärmerer Gegenden entziffern liessen u. s. w. u. s. w. Leonhard hat diese xVleinuug 
in der Entwicklung seiner geognostischen Ansichten aufgenommen. ^') 

s) Finden sich unter verschiedenen Himmelsstrichen Abdrucke verschiedener Pflanzen, de-« 
reu etwa zu entziffernde analoge im entgegengesetzten Verhältnisse ipit den. gegenwärtigen Zo- 
nen stehen I so dass die Abdrücke der indischen Steinkohle ihre analoge in Europa , so wie 
die europäischen unter den Wendekreisen fänden: so müsste man eine Revolution annehmen^ 
die eine Verwechslung der Zonen zur Folge gehabt hätte. 

3) Zeigen sich die Pflaazenabdrücke der verschiedenen Weltgegenden zwar unter sich sehr 
abweichend, aber von unserer bisher hekanntcn Vegetation ganz verschieden, lassen sich die 
analogen selten oder gar nicht bestimmen: so kann man zwar auch für die damalige Periode 
* verschiedene Zonen annehmen, die zu der Bildung abweichender Formen beigetragen haben^ 
man wird aber.«nch annehmen müssen, dass diese Formen durch die nachfolgenden Revolu- 
tionen vertilgt Wurden, und einer neuen Vegetation Raum gaben, die während und nach der 
Aufschwemimungsperiode die Erdkruste bedeckte. 

Dass in einem grossen Theil von Europa, wo man auf die Pflanzenabdrücke früher aufmerk- 
sam war, dieselben Abdrtkcke gefunden worden, lässt sich schon gegenwärtig mit Gewissheit behaup- 
ten. Die Bäume mit schuppiger Rinde, die wir in der Natur nicht kennen, finden sich in England, 
in Lültich, in Schlesien, Böhmen u. s. w., wie wir aus den Abbildungen bei Petiver, Volk- 
mann, Knorr u^a^m. sehen können. Im vorigen Jahre fand der reisende Naturforscher,^ Graf 
Brenner, den Baum T« L, von dem er Bruchstücke bei mir gesehen hatte, in den Steinkohleu- 
gruben zu Sheffield. Die verschiedenen Arten nach der Länge gefurchter, nach Art der 
Equiseten oder Bambusien abgegliederten Baumabdrücke finden sich fast in allen Steinkoh- 
lengruben. Die sogenannten Hypnriten, die wirteiförmige Pflanze mit fünf oder sechs den M a r - 
silien ähnlichen Blättern, von den altern Natiurforschern als ein GaUum angezeigt, die grösse- 
ren und kleineren Farrenkräuter , mehrere schil£su*tige Gewächse , u. s. w» u. s. w. , erscheinen fast 
bei allen Steinkohlenarten unter denselben Formen. Eben so ähnlich unter sich sind die Blättert 
formen , und die kleineren Farrenkräuter der Braunkohlenformation , und jene des KalkmergeU, 
wenn man die verschiedenen Abbildungen , deren Vorkommen bestimmt angegeben ist , bei den 
älteren Schriftstellern vergleicht. 

AUes kommt nun darauf an, dass die zu machenden Beobachtungen, um die aufgeworfenen, 
für Geogttosie und Botanik gleich wichtigen Fragen zu lösen, nach einem gemeinsamen Plan 
ausgeführt werden. Dieses kann aber nur durch Mitwirkung der Akademien und gelehrten Ge- 
sellschaften bewirkt werden, wenn sie diesen Gegenstand würdig finden, in die Instruction an 
die reisenden Naturforscher aufgenommen zu werden, und sie sich aelbst dazu herbeilassen, die 
Beobftchtui^n und Abdrücke einer Region zu sammeln: z. B. die Linnean, Wernerian 
und Geological Society für Eugland, Indien und Neuholland, die kön. Akademie der Wis-». 
senschaften io Paris (iir Frankreich , die kais. Akademie in Su Petersburg und Moskau für den 
ganzen ausgedehnten russischen Kaisersuat, die gelehrte GesellscJiaft in Philadelphia für 
Nordamerika, die gelehrten Gesellschaften in» Mailand, Turin, Neapel für Italien, die 
königl. Akadenue in Berlin für Norddeutschland und alle Gegenden, wohin sie reisende 
Naturforscher absendet, die königl. Akademie in München für Baiern und Brasilien» wo sich 
zur Zeit ihre reisenden Naturforscher befinden» die Leopoldinisch-KaroUnische Gesellschaft der 
Naturforscher für Süddeutschland, das königl. ungarische Museum und die Universität in Pesth 
für Ungarn; Böhmen und die deutschen Erbstaaten des österreichischen Kaiserstaates bin ich 
bereit mit einigen Freunden der Naturwissenschaften zu fortgesetzter Durchforschung zu über- 
nehmen. Sollte dieser Vorschlag Eingang finden, so werde ich auch fortfahren, von den Eni* 
deckungen in dem Gebiete der Flora der Vor weit in nachfolgenden Heften Rechenschaft 
zu geben. Vorzüghch wichtig ist es, dass die bei Steinkohlen werken, angestellten Beamten die 
ihnen untergebenen Steiger und Bergleute auf die Abdrücke aufinerksam machen, damit deren 
EntUössung stets den Vorstehern angezeigt werde, die dafür Sorge tragen müssen, dass die 
Exemplare so vollständig als möglich gewonnen werden. Denn nur yollständige Exemplare i&t 
es möglich mit einiger Gewissheit zu bestimmen. Nicht minder noth wendig ist es, bei Ent- 
deckung fossiler Pflanzen, in was immer für einem Mittel, auf das geognostische Vorkommen 
aufmerksam zu seyn^ und jeden Umstand genau zu bemerken, da nur durch sorgfältige Ver- 



4i) Leönhardy Kopp und Gärtner^ Propädeutik p. i48. 



17 



mtK. 



gleichang der Pflanzenformen mit dem geognostischen Yorkommen, die Periode und der Yegeta* 
tionscyclus besümmt werden kann. Es finden sicli zwar in älteren Werken sehr auafuhrliclie An- 
gaben ^ dieser Art, aber aie sind zn unserem Zwecke nicht hinreichend, theils weil bei Mo - 
rand die Steinkohle und die Braunkohle nicht unterschieden werden, theils weil die bergmin* 
nischen Benennungen damaliger Zeit, wie sie Lehmann und nach ihm Mo rand gebraucht, 
kein sicheres Urtheil gewähren« Die Art, wie die geologische und wemerische Gesellschaft in 
England mehrere Kohlengruben beschrieben hat , ist zwar in geognostischer Hinsicht ganz dem 
Zweck entsprechend, allein die Pflanzenabdrücke sind nicht botanisch beurtheilt worden. 

Die meisten von den älteren Naturforschern gesammelten und abgebildeten Pflanzenabdrucke 
sind zu irgend einer Bestimmung ganz unbrauchbar, einmal, weil nur kleine Bruchstücke gewähr 
let, und diese mit nicht ganz zuverlässiger Hand abgezeichnet wurden, vorzuglich aber, weil der 
Fundort nicht immer genau angegeben ist. 

Wenn der Botaniker über die Flora der Vorwelt ein glaubwürdiges Urtheil fällen soll, 
so müssen ihm viele und deutliche Exemplare von Abdr(ickeii zu- Gebote stehen. 

Es ist bekannt, dass selbst lebende Pflanzen nur durch Yergleichung mit lebenden oder ge- 
trockneten Pflanzen oder Abbildungen mit Gevrissheit bestimmt werden können ; wie sollte man es 
bei Abdrücken vermögen , denen die zarten aber wesentlichen Blüthentheile fehlen , und die man 
selten in ganz unverändertem Zustand antriflfl? — Die Gattungscharaktere der Farrenkräuter be- 
ruhen auf so feinen mikroskopischen Merkmalen,' dass- man^ sie b^ getrockneten Exemplaren nur 
mit der grössten Miihe zu entdecken vermag; diese sind aber keineswegs eines Abdruckes fähig. 
Aus diesem Grunde habe ich auf den nachfolgenden Tafeln bloss baiunartige Gewächse, Saamen 
und Früchte abbilden lassen, weil sie bestimmtere Untersuchungsmerkmale darbieten; auch 
möchte es für jetzt hinreichen, diese Gewächse bloss nach Familiencharakteren in grössere Se« 
ctionen einzutheilen , bis durch die in Vorschlag gebrachten Yorkehrungen grössere Sammlungen 
und genauere Nachrichten vorhanden seyn werden, als wir bisher besitzen. 

Das rege , thätige Wirken im Fach der Naturwissenschaften , wodurch sich das gegenwärtige 
Jahrhundert auszeichnet , verbürgt die Erwartung, dass auch in dieser besonderen Abtheilung m 
kurzer Zeit vieles geleistet werden wird. 

Gegenseitige Mittheilung der gemachten Entdeckungen , der vorhandenen Sammlungen u. s.' \f/^ 
durch Journale und akademische Schriften, werden das Unternehmen* mächtig fordern. . ' '^ 

Naturforscher^ die etwa wiinschen möchten, sich über diesen Gegenstand mit mir in Emver- 
atandniss zu setzen, ersuche ich, ihre Briefe unter meiner Auf^Jirift an die königl. 'GreseUschafV der 
Wissenschaften in Prag zu iibermachen; - .-. 

Sämmtliche Gegenstände, die hier abgebildet erscheinen, nebst einer grossen Anzahl solcher, 
die noch in der Folge abgebildet werden sollen, befinden sich in meiner (Sammlung auf dem Sctilösse 
Brzezina im Pilsner Kreis , wo sie von einem jeden Naturforscher , auch in meiner Abwesenheit,' 
besehen werden können ; so wie mein Berggerichtssubstitut und Director in Radnitz den Auftragt hAi 
Bereitwilligkeit befolgen vrird , naturförschenden Reisenden , ^e sich bei ihm melden werden , die 
Ablagerung der Steiidiohle und das Vorkommen der Abdrücke in meinen Steinkohlenwerken vöi> 
suzeigen. 

Sobald das vaterlähdisdb böhmische Museum mit den nothigen Räumen zür Aufstellung seiner 
SammlnngeQL versehen seyn wird, soll jedoch zu bequemerer Benutzung der einheimischen und 
fremden Naturforscher die ganze Sammlung von Brzezina nach Prag versetzt Werden. 

Zum Schluss sey mir erlaubt , den vnirdigen Männerh , die mich bei diesen Untersuchungen 
thäüg unterstützten, meinen Dank öffentlich zu zollen, alst 

dem Herrn Fürsten Anton Isidor Lobkowitz, in dessen Gesellschafl ich die Steinloh* 
lenwerke bei Mühlhausen besuchte, und der bis zu seinem für die Wissenschaften und die 
Menschheit leider so früh eingetretenen Ende an meinem Unternehmen den lebhaftesten Ah* 
theil nahm; Herrn Bergrath v. Herder in Dresden, in dessen gelehrter Gesellschaft ich die 
königL sächdlschen Steinkohlengruben im plauischen Grunde besuchte; Herrn Director Auge 
in Karlstein: Herrn Verwalter Anton Dittrich, damals in Schaczlar; dem als Nattirfpty 
scher bekannten , den Wissenscha&en zu {rnh entrissenen , Bergmeister Lindacker' in Ytö - 
Sek; dem Herrn Markscheider Preisler in j^birow« ' - 

Ihre thätige Theilnahme an meinem Untemehnieii hat mich in den! Stand gesetzt, soifoit 
die Steinkohlenformatioti in Böhmeti tiind Sdchsebi ids di'# Vegetatioil, die. sie einschBesst , tul[-^ 

kennen zu- lernen. 



ifci li* ■■■ ■ 

5 



Erklärnng 



4 * r 



AbbilduBgen 



«s 



li^M ^^09» Ph)(<^iilke«^ bilßliolitheu^ Ckr^^lltkem o. tu v., die äacB in i6ce» JaLr 

linMid^f ^ih^ikt warHem, *nfff^nhn. 

AU^dmfiy^ Umhu m« «M.k ireder «u^L der ZaU der StanUädea in das Limmeiscle, bocIi 

iiiM;lii de» i'^AjM^n^m m dm inü^ieiiifclie Sjuem enreiLea; «cJIte mm »e ai^er niclu bmJi 

^\$jwAfff^¥'i9ßsm fjrfuu^U^tx^rti vAt^ gewm« F^nMiem Lmgett Ikünwakl 

iPtK, t%ut^Xn^:m Th^il^ ä^ thmifßnnd^m^hdrhckef die nua ieLoB im frähereä Zoten geum* 
I ülßfftifiUU^ iiJAf di« i^r'^H^fen bsMmHiüakej die ick xa erlultm dai GlncL Iiatie, snd 
s(ricl#i»e( fii»d cisMfAu^tmiu^sh f djM man iie nidil Uom ran den Iielumnten leBenden PBan- 
d«fn t^llMt MnUrr »kli w<flil unterM:kniea iann^ wenn man ncE die fiö&e nimmt , sie 
itfßfffiAuf^ fMt der Luy^. zu Letfacliien, ala die Bouniker jetzt gewolint nd, leLende 

tPUi in tiytfk\imti:m un$ den fkittam henimlaufenden Selinppen oder Hocker konnten urcibl za 
aJlg^ifMriif^rn K^.nnUiU'Aie» der Familien^ die Verachiedenlieit ihrer Form, die ZaU der Drusen 
u, •/ IT« mr Beaiiifimurig der Arten benutzt werden. 

fi;h w^rd^ am En^Je eine GaMifieirung nack diesen GrundsaCzen wägen , die aber Lei den 
weiii|(^ii fossilen FflanzeUf die uns f/islier Lekanni geworden sind, nur hocbst iuiToIlLommen 
aiilfSillen känti. Wenn «lier mein Aufruf an die Naturforscher eine gunstige Aufnahme findet, 
so werden in zehn Jahren gelehrtere Minner den Faden wieder auijässen, und aus den zahl- 
reiehertpn EteinyUivn f durch genauere Vergleichung , die Flora der Yorwelt systematisch 
darstirllen, wie Cuvier die Thiere, LamarcL imd andere die Conchylien der Yorweh in 
das f(y*teffi eingereihist halien« 

Ein Wink tu einer systematischen Einreihung der fossilen Bäume findet sich hereiu in dem 
von Herrn P« Sprengel aufgestellten ^*) naturlichen System , in welchem die XTiL Familie der 
t'ülmen diiirh die dritte Ordnung anonulischer und Uebergangsformen mit der Familie der Za- 
pffsnliUuine vcrliundeu wird; dttnn die ßAtltue^ die in der Sleinköhlenformation gebunden wer« 
d«n| •clii'iiien zum Thnil wirkiiclic Pülmcn, zum Thetl zapfenbaumähuliche Uebergangsformen 
zu Myn'f genauen und fortgesetzten Beobachtungen bleibt es vorbehalten^ diese Teri^uthung zu 
liaMrtligDn odnr zu widerlegen. 



4tf) Spr0ng0l$ AnUUung zur K^nniniss der Gewäc/ise. 1817. Sier Theil. 



— — 19 -— ^- 

T. I: um. Diese it^i Abbilchm^en bezeichnen eine iind dieselbe Bauqiart In verschie- 
denen Individuen. Sie -wurden in dem Steinkohlendache bei Swina, Libliner Herrschaft im 
Pilsner Kreise in Böhmen y entdeckt« 

N. I. steller dnen' ausgewachsenen Baum vor, wie er an der Decke des Ortes, 13 Schuh 
lang', entbl'össt sich zcfigte; da <Ue vielefl Abkluftnngen des gdben, stark mit Sand gemengten 
Kohlenschiefers keine Hoffnung gewährten, den ganzen Baum zu gewinnen, so liess ich ihn in 
der Grube abbilden. 

Die schmalien, linienförmig zugespitzten^ Blätter von lo — ra'^ Länge, die sich in • dünnen 
Schichten unter demsdben befanden, waren bereits abgestiirzt. 

Als man nach vollendeter 2[eichnung Anstalt machtis, den Baum zn gewinnen, zertheilte er 
sich nach den Abkliiftungbn, und zerfiel in Bruchstücke, die sich zu keinem Ganzen mehr ver- 
einigen liessen. 

N. II. sind die Endspitzen der Zweige eben dieses Baumes, an denen- die Nadeln,' wenig« 
stens zu beiden Seiten , noch vorhanden sind. 

Ob die Endspitze, Fig. i., den Ansatz einer Frucht bezeichne, müssen fernere Beobachtun- 
gen löhr'Cn. 

In dem Museo Bessleriano, T. T. F. 2. und T. Y. F. 4.*, ist beinahe eikie und dieselbe 

Zapfenirucht , einmal als ein Tannenzapfen , das zWeitemal als eine indische Haselnuss, abgebildet. 

Eine ähnliche, inVolkmanns Silesia subterranea, T. XXII. F. 4., wird pag. isg einCo« 

nus laricis genannt, von Farbe bräunroth, in einem gelben Sandstein, der auf 

Weissstein, Harter Gränze, a Meilen von Landshut^ folglich in der Steinkohlenfor« 

mation gefunden worden. 

Dürfte man diesen älteren Abbildungen volles Zutrauen schenken y so könnten diese Früchte 
wohl zu unserm Baum gehören; allein ich besorge, das^ es bloss Rindenstücke unseres Baumes, 
T. XL F. a. , seyn dürften , die der Zeichner wegen Aehnlichkeit der Schuppen in einen Tan- 
nenzapfen verwandelte. Die Abbildungen T. XV. F. 4. rfnd äpp. T. IV. F. 4. 6. 6. beweisen hin- 
reichend, so schlecht sie auch immer dargestellt sind, dass unsere Bäume auch in den sohlesi« 
sehen Steinkohlengruben vorkommen. 

dchistus fiyerleus quadrangulariter impressus, Petiver OazophyL Dec. II. 
T. XXI. F. 2. , scheint ein Aststück unsei^es Baumes zu seyn. 

N. m. ist ein Endquirl eines jungen Individuums von derselben Art; es ragte 3 ifs Schuh 
lang an der Decke hinter einem Kohlenpfeiler hervor. Da es unmöglich war , selbes ganz 
zu gevnnne'n, so liess ich es ebenfalls in der Grube abzeichnen, und dann stückweise, so gut e^ 
angehen wollte , abnehmen ; die fast nadeliormigen Blätter waren 1 8 ZoH lang. 

Unter ' allen , den Botanikern bisher bekannt gewordenen Pfianzenformen ist keine mit einer 
so schuppigen Rinde versehen, wie diese Bäunie zeigen, ausgenommen die von Petiver T. XVi. 
F. 1. abgebildefe Radix viziagapataüa fusca sulcis rh'omboidibus, Telia Molle 
dicta, von Eduard Bukley aus Viziagapatnam eingesendet. Ob es eine Wurzel gewesen sey, 
lässt sich aus der gleich breiten Abbildung nicht bestimmen. 

Der schlanke Wuchs dieser Bäume, die Dichotomie der Aeste, die in Spirallinien^ um de» 
Stamm herumlaufenden sehr langen und schmalen Blätter bezeichnen, wie uns däucht, eine uns 
unbekannte Baumgattung. Der Name der Alteh, Lepidotis, würde sehr passend für diese Pflan- 
zenfamilie seyn; da er aber berrfts von Palissot de Beauvais einer andern Pflanzengattung 
beigelegt wurde, so nennen wir diese Lepidodendron, die Art dichotomum. 

T. IV. F. 1. Aus der Steinkohlenformation am rechten Ufer der Moldau, jenseits Prag auf 
der Herrschaft Kau nitz im Kaurzimer Kreis. 

Auf dem rechten Moldauufer ist bisher noch kein eigendiches Steinkohlenlager entblösst; 
Spuren von 3 bis 4 Zoll Mächtigkeit wurden bei Lopetin und Zdenitz gefunden. 

Die Begleiter der böhmischen Steinkohle , der Thon - und Kieselschiefer , folgen jedoch die^ 
«em Zuge. In dem Steinkohlensandsteine finden sich häufig zerstreute Stücke von Kohle, Abdrücke' 
von Baumrinde, Kohlenstaub und Glimmerblättchen mit dem iSändsteine verbunden, und Zwi- 
schenlagen von einem äusseret feinkörnigen Sclueferthon mit Blätterabdrücken. 

Das hier in halber Grösse abgebildete Exemplar eines elUptisch zusammengedruckten Stam- 
mes gehöret wahrscheinlich zu der nämUchen Famifie, aber ein^r andern Art von Ti L Die 
kleinen Löcher, von denen die Schuppen regelhilssig ütngeben sind, scheinen die Iniertioiispunkto 
von Afterblättern oder Stacheln zu seyn.^ 

Mitten durch den Abdruck läuft am obern Rande, ofa Loch der Länge natth, das äiitf nicht 
ganz verkohlter iAolzfaser ausgefüllt ist, wie es Fig. ^. im Durcbschnitt angezeigt ist 

5 2 



1. 

V 



I ■ 



ftO 

T% Tin. Fig. s. üt ein« einzelne Scliuppe, a) in natürlicher Grosae, h) durch die Luppe 
aLgebildec. 

Biesen Baum benennen vrir Lepidodendron punctatnm. 

T. y. F« u Aus der SteinkoMenfbrmatipn Bei Hiskow im Berauner Kreise. 

Die Begleiter der Steinkohle folgen ebenfalls diesem Zuge; von der Steinkohle nnd bloss 
schwache und verworrene Ablagerungen gefunden worden, 

Bas hier abgebildete Stuck wurde unter mehreren ganz versteinerten ^ mit halb verkohlter 
Holr&scr bedeckten Stucken mnes Baumes gefunden ^ der, nach den Längefasern des Holzes zu ur» 
theilen, in die Palmenfamilie gehören könnte« Ob dieses ebenfalls ganz versteinerte Stiick eine 
Spatha vom einer Palme bezeichnen könne, wird die Zeit darlhun. 

Fig« 3. a) ist aus den Steinkohlengruben meiner Herrschaft Radnitz im Pilsner Kreise. 

Dieses Stück deutet unverkennbar auf eine Pflanzenart, die in Europa nicht einheimisch isC 
Sechs Blätter uad nach Art der Musen um einander gewunden. Der Kohlenschiefer ist gelblich, 
die Blälterwindungen aschgrau, durch lange Streifen bezeichnet. 

Fig. 9. b) ist der Durcbfichuitt von dem untern Ende. In so lange aich kein zu dieser Pflanze 
gehörendes Blatt oder Saame vorfindet, muss die nähere Bestimmung aufgeschoben bleiben. 

T. YL F. j. Aus den Radnitzer Steinkohlengruben. 

Der FamUiencharakter von T. L ist hier unverkennbar; der Art nach konnte sie verschieden 
sejm. Lepidodendron obovatum. 

T« yiH. F. i^^a) ist eine Schuppe in natiirlicher Grösse; b) unter der Luppe vergrössert. 

Fig. a. wurde ebenfalls auf der Herrschaft Kadmitz in einem Steinbruche am Ausbeissea 
der Kohle gefunden. 

Die auf der mittlem Nalh der Schuppe vorkommenden kurzen Stacheln, und der dickere 
yFuIstdes Randes, bezeichnen diesen Baum als eigene Art eben dieser Fanulie. Lepidoden* 
dron aculeatum. T* Y IH. F. i. a. u^ b. ist eine einzelne Schuppe besonders abgebildeu 

Cyltndtue.lapi.deus Byerleus compr^^sior Echini facie, acetabulis majori* 
bus oblong!^ e puteis carbonasiis prope Byerley in Yorkshire, Petiver I.e. üb. 
XVIII. F. g. hat, in Rucksicht des dicken Wulstes, der die Schuppen umgiebt, viele Aehnlichkeit 
mit unserem Abdruck, di^irfte aber doch, wegen der einzigen Druse in der Mitte der Schuppe^ der 
Art nach verschieden seyn , vrenn sonst die Abbildung vollkommen und genau ist. 

Unfern von dem Abdruck F. a. , von dem sich mehrere Stucke in meiner Sammlung befinden, 
wurden während meiner Abwesenheit im Herbst i8i8 zwei aufrecht stehende Baumstrunke in eben 
diesem Steinbruche entdeckt. Einer davon wurde durdi Unachtsamkeit der Arbeiter verschüttet, 
auf den zweiten habe ich hei meiner Zuruckkunft einen Schacht abgetäuft, und den ganzen Strunk, 
aammt einem Theü des ihn umgebenden Kohlenschiefers, in mehreren Stücken erhoben, die ich in 
meiner Sammlung wieder zusammenfugen konnte. Der Strunk hat am untern Ende i6 Zoll im 
Durchmesser; seine Unterlage war ein achüsselart^ aui^ehohlter Kohlenschiefer, der auf einer 
4 Zoll dicken Steinkohlenplatte aufruhte ; von Wurzeln zeigte sich keine Spur ; die Binde ist am 
untern Theile mit einer dünnen Kohlenschichte überzogen. In dem Kohlenschiefer, der zu- 
nächst den Stamm UQigab^ waren die nämlichen Blätter abgedrückt, wie sie T. HL abgebildet sind. 

T» YQ. sind die Abdrücke verschiedener Saamen und Früchte aus eben diesem Steinbruch j sie 
wurden im Jahre 1 8 1 6 sämmtlii^L in einer Lage des Kohlenschiefers gefunden , und kamen seit dem 
nicht wieder vor , obgleich von Zeit zu l^it viele imdeutliche Bfachstücke von verkohltem Holze 
gefimd^en wurden» 

Die^e Abdrücke Verdienen nut rttchhaltigen oarpologischen Sammlungen verglichen zu wer- 
den; ich habe sie bloss mit Gärtner's Werke zusammenhalten können, das mir keine blnr ei- 
chenden AufiK^hlüsiBe gewährte. Na 8. zeigt einige Aehnlichkeit mit dem t^igeum zeylanicum 
Gärt, de fruct« i^ p. sttH^ X 46, so wie No. i6. mit den Körnen der Nelumbo nucifera 
pk 73. Tk 19. Fv 9^ 6., wten die fleischig^ Frucht als verwest gedacht wird, und No. ig. a. b. mit 
Scitilia chinensis s. p^ 197» T% 49; doch wenn man nicht die Frucht selbst mit dem Abdruck 
vergleichen kann, so bleibt die Sache ungewiss; ftu&Uend ist es jedoch, dass, wenn steh eine 
Aehnlichkeit findet , diese fast immer unter PjBanxen fremder Zonen gefunden vnrd. 

Der Kohl^ttbeschlag auf No. i4v a. Ix ist in Rücksicht dör Kohlenbildung besonders merkwür- 
dig, da. hier im Kleinen der würfliche Bruch und die feinen Gjrpsfäden deutlich erscheinen, wie 
sie «llenthälben bei der Schieferlijohle im Grossen vorkommen^ 

T.Yin. enthält die Fortsetzung der Saamen und Früchte l^ig. a4. u. aS.; kleine Blätter von 
Farrenkriiutern, die mit dto Saaihen vorkommen; endlich Flg. 9» zwei Abbildimgen einer Schuppe, 
von einem halbrunden fiindenfebdhick, aus eben diesem Steinbruch, der, Weil er sich im Aus- 



«1 

trocknen etwas verschoben hat, nicht -wohl abgeBildet werden konnte ; die Schuppe reichet jedoch 
zu, eine besondere Art zu charakterisiren. Lepidodendron crenatum. 

T. IX. F. 1. Aus den herrschaftl. Horzowitzer Steinkohlengruhen, im Berauner Kreise. 

Der Haupt »Typus der Familie der Lepidoten (die um den Stamm herumlaufenden Schup- 
pen , und die kleinen Drusen am Insertionspunkte) ist zwar noch heyhehalten , allein die Form der 
Schuppen ist ganz abgeändert, und dürfte wohl eine yerschiedene Abtheilung in dieser Familie 
bezeichnen. Lepidodendron alveolatum. 

Zunächst an diese Form schliesset sich die aus der Collinsonischen Sammlung, von K n o r r 
abgebildete Baumrinde, T. X. a. F. i. und beiMorand T. IX. F. i. a., wo die Schuppen voll- 
kommen sechseckig angegeben werden, und in der Mitte den Insertionspunkt zeigen. Lepido- 
dendron hexagonum. 

Fig. a. Aus den Swinaer Steinkohlengruben. 

In der ersten Ansicht war ich nicht abgeneigt, dieses Gebilde für einen Füngiten anzusehen, 
da es mit der untern Seite des Fungus niloticus lapideus Mus. Bessler. T. XYIL und 
Clus. exot. cap. VI. p. 12 5. sehr viel Aehnlichkeit hat; allein nach einer zehnjährigen unausge- 
setzten Beobachtung der böhmischen Steinkohlenbergwerke kann ich beinahe mit Gewiss- 
heit behaupten , dass wpder ein Schaalthier , noch sonst etwas bestimmt dem Meere Angehöriges 
in denselben vorkommt. Auch fehlet unserm Abdruck der zugespitzte Theil der Anheftung, der 
bei den Füngiten nie fehlet. Ich bin daher geneigt, diesen Abdruck für den Kern einer fleischi«' 
gen Frucht zu halten, und zwar aus der Gattung Calvaria. 

Vergleicht man diesen Abdruck mit Gärt, de fruct. 3. p. 116. T. aoo. F. 3. b. u. T. aoi., so 
wird man eine grosse Aehnlichkeit zwischen den beiden Abbildungen wahrnehmen. Dass der 
fleischige Theil der Früchte, die wahrscheinlich lange auf dem Wasser herumgetrieben wurden, 
ehe sie zu Boden sanken , früher verfaulen konnte , als sie mit den angeschwemmten Massen über- 
schüttet wurden, lässt sich leicht denken. Die Gattung Calvaria, von der nur einige Früchte 
in den Pariser Sammlungen aufbewahrt werden, ist den Botanikern bisher bloss aus einigen un- 
vollständigen Nachrichten, die sich unter Com er so ns Zeichnungen vorgefunden haben ^ bekannt. 

T. X. F. 1. Aus meinen Steinkohlengruben in Radnitz. 

Die Schuppen und die wellenförmig gestreifte Rinde zeigen hinreichend die Verschieden- 
heit der Art ein und derselben Familie; die auf den SchUdchen und den Drüsen anklebende 
Steinkohle, die schlechterdings ohne Verletzung nicht abgehoben werden kann, lässt es zweifel- 
haft, ob in dem SchUdchen , wie. bei den übrigen dieser Familie, ein oder drei Drüsen vorhanden 
sind; ich bezeichne diese Art mit dem Namen Lepidodendron rimosum. 

F. 3. Aus eben diesen Kohlengruben. 

Steht der vorherigen Art sehr nahe , unterscheidet sich jedoch vorzüglich durch grössere 
Schuppen , und ein rundes Schildchen , das in der vorhergehenden einer liegenden Wecke gleicht. 
Beide Stücke sind aus der Sammlung meines verstorbenen Bruders, von jedem nur ein Exemplar 
vorhanden ; wahrscheinlich sind sie in einem Schacht gebrochen , der nicht mehr in Arbeit stehet, 
da mir seit 1 o Jahren diese Forih nicht wieder vorgekommen ist. Lepidodendron undulatum. 

T. XI. F. 1 . • Aus den Radnitzer Steinkohlengruben. 

Gehöret unfehlbar zu der in T. X« F. 1. abgebildeten Gattung, und der Art nach zu Morands 
T. VI. F. 5., wo jedoch die DruAn in der Abbildung verwahrlost blieben. Die Schuppen sind 
etwas verschoben , und mit einer Kohlenschale überdeckt ; die mit Kohle iiberzogenen Schuppen 
seheiben drei Drüsen zu hab^n; hebt man aber die Kohle ab, so findet man im Kohlenschiefer bloss 
einen grösseren Punkt. Wir nennen diese Art einstweilen Lepidodendron trigonum. 

T. XI.^ F. 9. n. 3. Sind zwei Stücke eines grossen Baumabdruckes , der in diesem Jahr in dem 
Dach des Wranowitzer StoUens auf dem Radnitzer Kohlenbergwerk gefunden wurde. 

Die dachziegelformig auf einander liegenden Schuppen sind gross, und gleichen jenen der 
Euphorbia bupleuroides Jaquin, oder jenen der Tannenzapfen. Die Schuppen sind mit 
Kohle iiberdeckt; es ist unmöglich, die Kohle zu entfernen, ohne die Schuppen zu beschädigen; 
auf dem querliegenden Schild sind S horizontal neben einander liegende Drüsenpunkte sichtbar. 
Die Verschiedenheit der Schuppen , nnd det querliegende Schild , scheineü eine eigene Gattung 
zu bezeichnen; dicir Famiüe ist indessen dieselbe, uad eine Menge langer, schmaler Blätter, wie 
bei T. IIL, die wir neben diesem Abdruck gefunden haben,* bestätigen diese Vermuthiing. 

Sollten die Früchte der Nadelholzbäume, die man in den älteren Museen abgebildet findet^ 
nicht etwa Stücke dieses Baumes seyn , denen der Zeichner, der Aehnlichkeit wegen , die Form eines 
Tannenzapfens gegeben hat? -— 



Der StTol>ilu8 laricinus, den Volltin. SU. sulii. p. 127. T. XXII. F. 4. beschrieben 
und abgebildet hat, ist weDigstens deu Schuppeu uach umarem Baume »ehr ähnlich. Wie nen- 
nen ihn Lepidodendrou laricioum. 

T. XII. F. 1. a. Ist der haufi^te Abdruck in unseren Radnitzer Steinkohleognihen. 

Das gaiue Kohlendac^ an der öslUcheo Seite , bis zum AusbeUsen , ist damit überdeckt ; allein 
so sehr wir uns auch bemühet) einen vollständigen Abdruck Bajornt den Blättero zu erhalten, so 
hat es uns noch nie geglückt, ob wir gleich auf verschiedene Weise, und mit der grössten Behut- 
•amkeit, mehr als 100 JBxemplare abgenommea und eröffnet haben. 

Die Pflanze ist ein ästiger Strauch von 3 — 4" Durchmesser; ringsum von 6 — 8" langen , an 
der Basis keiliormig zulaufenden, linienförraig lanzettähnlichen Blattern spiralförmig umgeben. 
Die Schilde sind zirkelrund , in der Mitte mit einem Drüsenpunkt versehen , an dem das Blatt an- 
geheftet ist. 

Diese Form weichet durchaus von der vorhergehenden ah, wir rechnen daher diese Sraude zu 
einer andern FamiUe, die mit den baumartigen Euphorbien und einigen Cactusarten viele Aohn- 
lichkeithat, und nennen diese Pflanze Variolaria ficoides. *^ 

DasSjnoB. TonPetiver, gaz.dec.II. T.XVIIL Fig. 11., jenes von Morand, Schislus variolis 
depressis et eleratis T.IX. F-S. 4., und Lyiophyllon opuntiae majoris, Volki]^ Sil. subt. p. 1 16. T. XJL 
F. 1 . gehören unfehlbar zn unserer Pflanze , wenn auch der Zeichner , um »e den C a c t u s o p u n- 
ti a i^Iicher zu machen , einige willkührliche Abänderungen angebracht hau 

T. XnL F. 1. Ist ein Stück der so hätifig vorkommenden pfeifenartigen Abdrücke, aus dwn 
Steinkohlenbergwerke zu Schitzlar. 

Die Pfeifen liegen regelmassig neben einander, wurden aber durch das Austrocknen des Thones 
jetwas verschoben j die Drüsenpunkte, nackt, ohne Schild, laufen ebenfalls spiralförmig lun den 
- Stamm. ' 

Diese Bäume bilden eine.eigene Familie, die wir Sjfringodendron nennen, and gegenwär- 
tiger Art den Beynamen Organum beilegen. 

Hieher gehören die Abbildungen bey K n o r r, Lap. äjX. test. I. T. X. F. fi. S. , und wahiachein- 
lich Morands T. VI. F. 4. 

Die Baumabdrücke, die in Schottland von den Bergleuten plough Surrows (Pflug&r- 
chen) genannt werden , sdieinen ebenfalls hieher zu gehören. 

T. "XITT. F. 3. Is eine andere Art eben dieser Gattung, mit einer doppelten oder gespah«aen 
Drüse twd ^kleineren Pfeifen, aus dem Radnitzer Kjohlenhergwe^k, 

Die Alten nannten <Uese Abdrücke Spurensteiue , weil dia geepahene Drüse der Spur eines 
Rehes verglichen wurde. Hieher gehören die Abbildungen hey Kuorr T. X-h. F. 1. Wir nen- 
nen diese Art Syriugodendro'n pes-capreoli. - 

Die Abbildungen belMorand T. TL F. 1. j>. sind zu «ndentlitih,.uto"be)tininrt auf eine be^ 
sondere Art zurückgeführt zu werden. 

Endlich T. XIU. F. 3> ist die Abbildung eines kleinen Exemplars der so häufig Torkonunenden 
Calamiteu der Alten; der Abdruck ist aus den Radniuer Bergwerken, wO sie von allen GnÖMoti) 
bis zu einem Schuh Breite vorkommen. . Sie unterscheiden sich vost den Bambnsien dadurch, dass 
sie durch keine verdickte Knoten, sondnu durch Näthe ahgegliedftrt sind; auch und sie merklicher 
gestreift; Blätter haben sich noch keine gefunden; sie Ii^en.g0lrähllliehuiimiueJbar auf der Kohle. 

Wir nennen sie CalJamitia pseudobambusia. Hieher sind zn reohnen dte Abbildungen : 
Talch. Lap. diL tert. T. IV. Skp^. p. i48. T. L IL HL F. 3. und F. 1— 4. T. SI. b. F. 4., Yolkr 
manu 1. .üt. p. i lo, T. XQI. F. 7. 

Um unsere Ansicht bestimmter zu entwickeln, wie wir Rauhen, dass die Pflanzen, der Varwelt 
wenigstens als «in Anfang zu dam System bxauchbar beschrieben werden könnten, lie£nm wir fol- 
genden Yeisueh : 



43) Der Name F'arioiaria itt vor bereit» vom ^eharina einer Flechte, mn JBouii» 
lard einem S^wamm btyrgelegt tpordtm-, '■ doch da er PQÜtommen pastead ietf -und von Mo- 
rand bereit» geraucht wurdej wolit^ kh teämn m^ perändern. 



23 



TENTAMEN CLASSIFICATIONIS SYSTEMATICAE 

PLANTARUM PRIMORDIALIUM. 
F a m i l i a I. L e p i d o d e n d r o n. *) 

Character es«entialls. Caudex squamatus, squamis foliiferis caudicem spiraliter ambientibus. 
Conspectus familiae. Tribus 1. (Lepidotae) squamis conveicis. 

A. scutatae. 7. 

B. escutatae. 1. 

Tribus 2. (Alreolariae) squamis subconcavis. S. 
Tribus I. Lepidotae squamis conrexis. 

A. Scutatis. 

1. Lepidodendron dichotomum. Caudice arboreo , a medio dichotome ramoso , squamis Inferioribus 
oboyatis , superiöribus rhomboidalibus , medio scutatis , scutis ad insertionem foiibrum glandulis tribus lio- 
rizontaliter notatis. Folüs angustis liuearibus 12 — 18 policum longitudine. T. nost. I. II. III. 

2. Lepidodendron obovatum. Caudice arboreo , squamis oboratis inferne attenuatis se u decurrenti-« 
bu^, medio linea verticali ad scutum usque divisis glandula un« in utroque latere, scutopalaeformiyenoso. 
T. VL F. 2. et Vffl. F. 1. B. a et b. 

S* Lepidodendron aculeatum. Caudice arboreo , squamis sub rhomboidalibus margine revolutis , costa 
media aculeata, glandula una in utroque latere, scuto transverse rhomboicUlii glandulis tribus horizontaliter 
notato T. VL F. 2. et T. VIII. F. 1. B. a. et b. 

4. Lepidodendron crenatum. Caudice arboreo, squamis sub rhomboidalibus, utrinque acuminatis, 
costa media crenata, glandula una in utroque latere, scuto triangulari egianduloso* T. VUL F. 2. A. a«etb. 

5. Lepidodendron rimosum. Caudice arboreo, cortice inter squamas distantes rimoso, squamis lanceo-^ 
latis utrinque attenuatis nudis, glandula unica sub scuto transverse rhomboidali, glandulis scuti oblittera- 
tis. T. X. F. 1. 

6. Lepidodendron undulatum. Squamis rhomboidalibus contiguis dextrorsum spiraliter imbricatis 
undulato lineatis , scuto orbiculari lineae mediae insidente , uni glanduloso. T. X. F. 2. 

7. Lepidodendron laricinum. Caudice arboreo , squamis imbricatis , arcuatis , (in planla fossili) ple- 
rumque laceris, scuto transverse rhomboidali, glandulis tribus horizontaliter notato. T. XI. ^ F. 2. 3. 4. 

MB. Folia linearia uti T. I. a squamis separata penes corticem copiosa invenimus. 

B. Squamis escutatis. 
8' Lepidodendron punctatum. Caudice arboreo, squamis obovatis, acuminatis margine inferiore Se- 
ptem punctatis, medio (ad insertionem petioli trigoni ?) in figuram, forficum tonsorum excisis. T. IV. et 
T. VIII. F. 2. A. a. b. 
Synonima ad hanc tribum spectantia denuo iiiquirenda. Cylindrus lapideus Byerleus compressior echini 
facie , acetabulis majoribu^ oblon^s e puteis carbonariis prope Byerley in Yorkshir. Fetiy. gaz. nat. et art. 
dec. IIa. T. XVI. F. 1. 

Schistus Byerleus caucaloides , ibid. T. XXII. F. 12. 
Schistus pinoides major et minor , ibid. T. XXXV. F. 9. 10. 
Volkmann, Sil. subt. T. XV. F. 4. 

Strobilus laricinus ejusdem p. 127. T. XXIV. F. 4. Forte ic. nost. T. XI. F. 2. a pictore ob similitudiuem 
squamarum in figuram strobili coacta et app. T. IV. F. 4. 5. 6. 

Morand , die Kunst auf Steinkohlen zu bauen. T. VI. F. 5. T. VIII. F. S. 4. 5. 6. ex Museo D. Bomar et 
T. IX. F. 6. 6. 

♦ Tribus II. Alyeolariae 

squamis subconcayis. 

9. Lepidodendron alyeolare. Caudice arboreo, squamis minutis subconcayis sub rotundo OTatis ad 
basim glandulis tribus horizontaliter notatis. T. IX. F. 1. a. et b. 

10. Lepidodendron trigonum. Caudice arboreo, squamis subconcayis trigonis, glandulis tribus in 
medio squamarum. T. XI. F. 1. Knorr 1. cit. I. T. X. c. F. 1. exemplar defectuosum squamis oblitteratis. 
Morand 1. cit. T. VI. F. 3. ic. mala glandulis deficientibus. 

11. Lepidodendron hexagonum. Caudice arboreo , squamis subconcayis perfecta hexagonis , glandula 
unica? in medio squamarum. Knorr lap. Dil. test. T. I. T. X. a. F. 1. 

Morand 1. cit. T. IX. F. 2. 
Inquirenda Knorr 1. cit. T. X. a. F. 2. 



*) a Ami^f Mquama^ €i JiviQO^, lignum. 



6 * 



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24 



Yariolariae. 
Cliaracter essenlialis. Caudex scutatus 9eu yerucotus «cutis folliferis caudicem spiraliter nm- 
bientibiis, 

Yariolariaficoides. Caudex arborescens, diametri 2 — 4 policum, alterne ramosuSy scutis orbi- 
eularibus ad insertionem fbliorum uni glandulosis, foUis linearis lanceolaiiSy basi cuneata coarctatis 4 — 6 
policum longitudinis. T. XII. F. 1. 2. S* 

Synoftima auctorum. 
Cylindruft lapideus Bjerleus, compressior echinite laticlaTÜ maximl facle acetabulis rotundis e puteis car- 
bonairiis prope Byerleyin YorlLsfair. Pet. gaz. dec. IL T. XVIII. F. U. 
Lythophyllon , opuntiae majoris. Volluii. Sil. subt, p. 106. T. XI. F. 1. 
Scliistus yariolis depreasis , achistus rariolis eleratis. Morand 1. cit. T. IX. F. 8. 4. 

Calamitae. 
Character essentialia. Caudex striatus ad internodia suturis interceptus. 

Calamitis pseudo bambusia. Caudex arboreus lineis parallelis striatus , ad internodia secundum 
magnitudinem plantae plus minus distantia , suturis interceptus. T. XIII. F. $• 

Sjnonima auctorum plures forte species includentia denuo indaganda. 
Calamiue. Valch Lapid. DiL test. T. IV. suppl. p. 148. T .1. H. HI. F. S. T. HI. F. l.~4. T. IIL b. 
Arundini saccharinae genuanicae similis. YoUun. Sil. subt. p. 110. T. XIII. F. 7. 

Syringodendron. 
Character essentialia. Caudex arboreus» fistulanun sibi invicem aglutinatarum forma, glaudulis 
nudiSy caulem spiraliter ambientibus. 

1. Syringodendrott Organum. Caudice arboreo, fistulislatioribus, glandulis integris. T. XIII. F. 1. 

2. Syringodendronpea-^capreoli. Caudice arboreo, fistulis angustioribus, glandulis duabus conjuga^, 
Tel una diyisa. T. XIII. F. %. 

Synomma auctorum coinparanda« 
Knerr lap. dil. test. T. L T. X. c. F. 2. 8. 
Kmorr 1. cit. T. X. b. F. 1. T. X. a. F. 8. T. X. c. F. 4. 
Volkm. Sil. subt. app. T. IV. F. 2^ 
Morand T. VI. F. i. 2. 4. 



L^e i p z i g, 

gadriickt bei Benedict' GottKilf' Teiibtier. 



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